Mit 22 Grad Aussentemperatur und 33 Grad auf dem neuen Asphalt waren die Bedingungen für die Vorbereitung auf die Sprint-Qualifikation heute um 8.30 Uhr MEZ nicht gerade ideal. Auf der 5,451 km langen Strecke drohen einige Rutschpartien.
Jordan und die Schumi-Brüder
Am Donnerstag war im Fahrerlager der Tod von Ex-Teamchef Eddie Jordan kurz vor seinem 77. Geburtstag das grosse Thema. «Mit dem Iren hat die Formel 1 wohl den einzigen Rockstar verloren. Ein Typ, der kaum Feinde hatte und die Fans auf der ganzen Welt begeisterte», sagte Ralf Schumacher (49), der beim Doppelsieg 1998 in Spa nicht einmal eine Sekunde hinter Teamkollege Damon Hill ins Ziel kam. Stallorder.
Sieben Jahre zuvor hatte Ralfs Bruder Michael in Spa in der Formel 1 im Jordan debütiert. Nach einem 7. Startplatz stoppte ihn schon nach der ersten Kurve ein Kupplungsschaden. Aber Benetton-Chef Flavio Briatore war vom Debüt so begeistert, dass er ihn fürs nächste Rennen ins Cockpit holte. Dort, in Monza, fuhr Schumi gleich auf Platz fünf.
Alonso warnte Bortoleto
Aus Jordan wurde nach einigen Namenswechsel das aktuelle Aston Martin-Team. Und die Grünen sind in China mit dem Namenszug von Eddie Jordan auf dem Auto unterwegs. Eine nette Geste.
Die beiden Fahrer Fernando Alonso und Lance Stroll spielten beim einzigen Trainings-Tanz erst in den Schlussminuten eine Rolle. Der 43-jährige Spanier schaut natürlich besonders auf den brasilianischen Sauber-Piloten Gabriel Bortoleto (20). Der zweifache Weltmeister von 2005/2006 ist ja der Manager des Rookies. Beide flogen beim Start in Melbourne von der Strecke. «Bleib weg von den weissen Linien. Heute geht’s nur ums Überleben», hatte Alonso seinen Schützling noch gewarnt!
Lawson muss schon aufpassen
Vom Start weg gaben die sieben Grossen von McLaren, Mercedes, Red Bull und Ferrari den Ton an. Lawson im zweiten Red Bull, der die Saison mit einem späten Crash eröffnete, muss sich der Neuseeländer steigern, wenn er die ganze Saison im A-Team fahren will.
Melbourne hat gezeigt, dass Weltmeister McLaren-Mercedes 2025 mit Lando Norris und Oscar Piastri sicher keine Solofahrt hinlegen kann. Vor allem Mercedes mit dem neuen Teamleader George Russell und Super-Neuling Kimi Antonelli überraschte alle. Wie jetzt der WM-Vorletzte 2024, Williams mit Albon (7.) und Sainz (15.).
Hamiltons Latte ist Leclerc
Bei Ferrari ist nach dem Debakel am anderen Ende der Welt die grosse Wiedergutmachung angesagt. Vor allem Hamilton bekam sein Fett weg. Kann er diesmal Charles Leclerc mehr am Nerv kitzeln? Dem Briten fehlen weiter einige Zehntelsekunden.
Grand-Prix-Vorjahressieger Max Verstappen (13,7 Sekunden vor Norris) schaut sich die Sache noch aus der Distanz an. Noch fehlte ihm offenbar die Balance. Doch der Holländer holte sich vor einem Jahr auch die acht Punkte für den Sprintsieg. Vor Hamilton und Pérez.