Der Auftakt zu den drei Rennen an den nächsten drei Sonntagen (USA, Mexiko, Brasilien) machten natürlich die Gerüchte und Verdächtigungen. Nachdem McLaren-Mercedes mit einem beweglichen Heckflügel auf die Überholspur gegen Red-Bull-Honda gegangen ist, sollen die Bullen jetzt mit der Höhe des Frontflügels «gemogelt» haben.
Haltlose Verdächtigungen
«Alles Quatsch», sagen die Regelhüter der FIA. Doch man behält natürlich ein scharfes Auge auf die umstrittenen Teile. Fakt ist: Norris hat neun Rennen vor Schluss (6 GP, 3 Sprints) 52 Punkte Rückstand auf Verstappen, der hier die letzten drei Schlachten für sich entschieden hat.
Und obwohl von einigen abgeschrieben, kann er hier nach dem 23. Juni (Barcelona) wieder auf die GP-Siegesstrasse zurückkehren.
Achtung auf Piastri
Der heisseste Mann der letzten acht WM-Läufe: Oscar Piastri (23) sammelte in dieser Zeitspanne 21 Punkte mehr als McLaren-Teamkollege Norris und 38 mehr als Verstappen.
Doch der Holländer macht sich noch keine echten Sorgen: «Schauen wir mal, wie es nach Austin aussieht!» Verstappen hat vor einem Jahr auf dem 5,513 km langen Kurs auch den Sprint gewonnen.
«Eine Sache des Verstandes»
Vom Start weg gab Ferrari zusammen mit Verstappen den Ton an. Während Zhou gleich wieder das Tabellenende übernahm (später hatte er Leistungsausfälle), boxte Bottas den C44 aus Hinwil gleich einmal in die Top Ten. Der Finne spürt offenbar den Druck, der vom neuen Ober-Guru Mattia Binotto (54) kommt.
Der Italiener: «Die Entscheidung, wen wir als zweiten Fahrer engagieren, ist keine emotionale, sondern eine Sache des Verstandes!» Grosse Worte, wenn als Alternative zu Bottas eigentlich nur noch der bei allen anderen Teams übergangene Mick Schumacher (25) zur Auswahl steht. McLaren (Bortoleto) und Williams (Colapinto) wollten ihre Supertalente Audi-Sauber nur als Stammfahrer ausleihen.
Lawson/Tsunoda zusammen
Bottas, nach 60 Minuten auf Position 18: «Ich war der Ansicht, dass die Fahrerfrage bis Austin geklärt ist. Das erstaunt mich doch etwas. Doch ich bin immer noch optimistisch und sehe keinen Grund, was ein anderer Fahrer besser machen sollte. Ich gehöre ins Audi-Cockpit.»
Im Mittelpunkt des Interesses stand natürlich auch das neue Duell bei Racing Bulls zwischen Ricciardo-Nachfolger Lawson und dem Japaner Tsunoda. Nun, der Neuseeländer zeigte schnell, dass er in die Formel 1 gehört, auch wenn ihm Yuki als Zehnter noch die Hosen auszog.
Pérez weiter im Krebsgang
Nach einer halben Stunde sahen wir erneut Verstappen vorne – und kurz auf Platz drei, Teamkollege Pérez. Eine Woche vor dem Heimrennen in Mexiko City versucht sich der enttäuschende WM-Achte offenbar in Form zu bringen. Allerdings fiel Pérez dann noch auf Rang 16 zurück.
Der Höhepunkt des einzigen Trainings war, als sich Hamilton durch zwei Kurven drehte. Für Mercedes ist es bereits der 300. Grand Prix seit der Rückkehr 2010. Damals mit Schumacher und Rosberg. Vorher hatten die Silberpfeile 1954/55 neun Siege und beide WM-Titel geholt.