Ein Team zerfällt – doch der Superstar sitzt in der Vertragsfalle
Wann verlässt Verstappen das sinkende Schiff?

Die Medien prügeln immer stärker auf Red Bull ein. Das Team mit 385 Rennen und 120 Siegen steckt in der grössten Krise der letzten fünf Jahre. Und mittendrin: Max Verstappen (26), die rasende Lebensversicherung.
Publiziert: 02.09.2024 um 18:46 Uhr
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Aktualisiert: 03.09.2024 um 13:26 Uhr
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Ein Team in der Krise: Bei Red Bull läuft es nicht.
Foto: Lukas Gorys

Auf einen Blick

  • Nach Superstart stürzt Red Bull zuletzt regelrecht ab
  • Der «Fall Horner» steht am Ursprung der Negativ-Tendenz
  • Verstappen will Red Bull vor seinem Vertragsende 2028 verlassen
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Roger BenoitFormel-1-Experte

Ohne den Holländer (61 Siege) wäre das Team längst zur Bedeutungslosigkeit verdammt – und von der Konkurrenz belächelt.

Der Absturz nach Superstart

Seit Spanien hat Verstappen kein Rennen mehr gewonnen. Seither schauten gerade mal zwei Podestränge in sechs WM-Läufen für den Seriensieger heraus. Zur Erinnerung: Von den ersten zehn Grossen Preisen 2024 hat Super-Max sieben gewonnen.

Die Frage nach dem Weltmeister stellte sich gar nicht – bei den englischen Wettbüros wurde er noch als 1,1-Favorit gehandelt. Das heisst, wer zehn Franken setzt, bekommt elf ausbezahlt. Jetzt kann man ihn noch für eine Quote von 1,5 haben. Doch Lando Norris (nur noch 62 Punkte zurück) wurde einst für 80:1 angeboten. Jetzt noch für 2,4:1. Tendenz fallend.

Mit «Fall Horner» begann alles

Der Verstappen-Clan ist sich längst einig: Max wird seinen Vertrag bis 2028 (!) nicht erfüllen. Das Tischtuch mit Teamchef Christian Horner (50) ist zerschnitten. Und die wichtigen Abgänge häufen sich. Vor allem Aero-Guru Adrian Newey (Aston Martin?) und Sportdirektor Jonathan Wheatley (ab Juli 2025 bei Audi-Sauber) haben die Schnauze voll.

Sie sind auch enttäuscht, dass der mysteriöse «Fall Horner» (Angestellte erhob schwere Vorwürfe) nie richtig aufgeklärt wurde. Die Mateschitz-Nachfolger in Österreich konnten sich gegen die 51-Prozent-Teilhaber aus Thailand nie durchsetzen. Und diese stehen noch zu Horner.

Keiner versteht das Auto

Nach aussen wird noch Ruhe signalisiert. Aber da brennt nicht nur der Baum, da brennt die Hütte. Und wenn das Auto plötzlich auf der technischen und aerodynamischen Seite nicht mehr verstanden wird, ist auch Verstappen, der über alles lauthals klagt, machtlos. «Wir haben kein Auto, sondern ein Monster!»

Wie lange schaut er sich den Niedergang noch an? Ab 2026 muss Red Bull ja einen eigenen Motor bauen (Honda ist dann exklusiv bei Aston Martin). Eine weitere Baustelle mit vielen Fragezeichen.

Mercedes-Türe zu?

Verstappen will so schnell wie möglich weg – aber wohin? McLaren-Mercedes und Ferrari sind bis mindestens 2027 ausgebucht. Und Mercedes hat seine Bemühungen, Verstappen schon für 2025 zu holen, endgültig abgebrochen.

Und wenn nächstes Jahr Andrea Kimi Antonelli und George Russell einschlagen, wird es für den Holländer auch dort sehr schwierig. Frage: Wen sollte Chef Toto Wolff rausschmeissen? Nicht unmöglich: Verstappen macht ein Jahr Pause.

Der Fehler mit Pérez

Den Team-Titel hat Red Bull bereits selbst abgeschrieben. Dafür ist auch die schwankende und schwache Form von Sergio Pérez (34) verantwortlich. Wie konnte man dem Mexikaner im Frühjahr nur einen neuen Zweijahresvertrag anbieten?

Nur noch 1,50 Franken Gewinn

Nun, wenn Red Bull nicht reagieren kann, wird man mit 446 Punkten relativ schnell in der Teamwertung von McLaren-Mercedes (438) und sogar von Ferrari (407) überholt. Wer jetzt auf das Papaya-Team wettet, kassiert für zehn Franken gerade noch 11.50 Franken.

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