Diese einmalige Geschichte schrieb am 14. August 1977 hier auf dem Österreichring im damaligen Zeltweg (seit 1997 Spielberg) der Grandseigneur der Schweizer Zigarrenbranche: Heinrich Villiger (87).
Der Mann aus dem oberen Wynental hatte in jenen Zeiten, wo die Tabakindustrie die Formel 1 über Wasser hielt (Camel, Marlboro, Gitanes, Mild Seven, Lucky Strike usw.) ein relativ günstiges Angebot, sich auf dem Shadow des Amerikaners Don Nichols mit seinen Tabakprodukten einen weltweiten Namen zu machen.
Die Geldanlage beim Team des Geheimagenten aus dem Zweiten Weltkrieg lohnte sich für den Bruder des Bundesrates Kapar Villiger (ersetzte 1989 die erste Bundesrätin Elisabeth Kopp). Vor allem an jenem goldenen Sommer-Sonntag in der Steiermark.
Niki Lauda stand im Ferrari auf der Pole-Position. Doch Mario Andretti ging im Lotus-Ford in Führung. In der 12. Runde platzte dem Amerikaner der Motor. So übernahm der Brite James Hunt im McLaren-Ford für 32 Runden die Spitze. Bis auch ihm der Motor hochging.
Es war der Augenblick des Australiers Alan Jones (wurde 1980 Weltmeister). Der Shadow-Star lag vom 14. Startplatz (!) plötzlich vorne und gab die Führung nicht mehr ab, weil Lauda (20 Sekunden zurück) immer mehr Probleme mit den Reifen bekam.
Clay Regazzoni, der ein Jahr später zu Shadow und Villiger kam (zweimal Fünfter), hatte 1977 bei jenem GP Österreich im Ensign einen Startunfall.
Sechs Jahre zuvor hatte hier Jo Siffert auf BRM seinen zweiten Grand Prix der Karriere gewonnen. Neun Wochen nach Zeltweg starb der Fribourger am 24. Oktober 1971 in Brands Hatch.