Diese Entscheidung liegt bei Mercedes-Teamdirektor Toto Wolff (43). Der Wiener könnte dem wohl unbeliebtesten DTMChampion der letzten Jahre problemlos die GP-Türe öffnen. Bei Manor, wo 2016 die Mercedes-Motoren brummen werden. Und für einen schönen Rabatt aus Stuttgart wäre das Formel-1-Schlusslicht sicher bereit, Wehrlein in eines der zwei Cockpits zu setzen.
Dort könnte das Mercedes-Baby das Laufen lernen. Wie es zu Beginn ihrer grossen Formel-1-Karriere Alonso bei Minardi oder Räikkönen bei Sauber taten. Wer wirklich ein aussergewöhnliches Talent besitzt, setzt auch bei den kleinen Teams seine Duftnoten für die Zukunft. Wie es jetzt auch der Holländer Max Verstappen (18) bei Toro Rosso-Renault sehr eindrücklich macht.
Aber wie viel Talent hat dieser Mercedes-Ersatzpilot Wehrlein wirklich? Viele seiner DTMKollegen mögen ihn nicht, sprechen dem zweifachen Saisonsieger (in 18 Rennen) sogar die grosse Klasse ab – und haben ihm am letzten Wochenende in Hockenheim kaum gratuliert!
«Er ist ein schreiendes Baby, wenn etwas nicht klappt», höhnen und twittern sie aus dem Audi-Lager, das trotz zehn Saisonerfolgen (!) die Krone an Wehrlein verlor. Dieser hatte nach dem Skandal von Spielberg, als Scheider den Audi-Boxenbefehl («Schieb ihn raus, Timo») ausführte, getobt: «Jetzt herrscht Krieg!»