Niki Lauda (66), der Mercedes-Aufsichtsrat und oft giftige RTL-Analytiker, hat es am Sonntag in Spielberg gesagt: «Wir arbeiten daran, dass aus der Formel 1 wieder eine Männersportart wird!»
Was der Wiener damit meint, sah man gestern am letzten Testtag in Spielberg: Marco Wittmann (24), der DTM-Meister 2014, durfte als BMW-Geschenk den Toro Rosso-Renault testen, fuhr den ganzen Tag locker mit.
Ohne Fehler drehte der Pilot aus Würth 158 Runden oder 684 Kilometer, mehr als zwei Rennen. Ohne Schweisstropfen stieg Wittmann aus: «Eine tolle Erfahrung, viel Power. Ich habe den ganzen Tag einfach nur genossen.»
Die Formel 1 ist tatsächlich – so der allgemeine Tenor auch unter den Fahrern – zu einfach, zu langsam und zu sicher geworden. Zur farbigen Playstation am Lenkrad. Der GP-Wagen als Spielzimmer. Wie sagte Vettel: «Es wäre gut, wenn wir am Sonntag wieder mehr Eier haben müssten!»
Der Jugend-Wahn zeigt sich auch bei Red Bull und Ferrari, die ihre Akademien mit immer jüngeren Fahrern auffüllen. Wie am Dienstag hier mit Fuoco (19) im Ferrari. Dort träumt man von einem Italo-Fahrer. Larini, Badoer und Fisichella kamen ja nur als Ersatz für verletzte Stars (Berger, Massa) zum Kurzeinsatz.