Ein offener Kampf also für die Pole-Jagd ab 14 Uhr. Mit über einer halben Sekunde Rückstand wartet Vettel auf den kleinsten Fehler der Silberpfeile. Doch selbst eine sensationelle Pole-Position würde ihm aber wegen der Getriebestrafe (zu früher Wevhsel) nur Startplatz sechs bringen…
Auch am Samstagmorgen ging es auf dem 5,853 km langen Kurs wild her. Nach den 47 Drehern am Freitag wurden wieder über ein Dutzend Ausritte gezählt. Aber die viel zu grossen Auslaufzonen (Notausgang) verhinderten natürlich eine Crash-Strafe für die Fahrer.
Bei Ferrari ist die Stimmung wieder einmal kurz im Keller, nachdem Vettel am Freitag in Sotschi durch einen Elektronikschaden über eine Stunde Zeit verlor – und dann noch das Getriebe gewechselt werden musste: Fünf Strafplätze.
Die Regel ist klar: Ein Getriebe muss sechs Rennen in Folge halten! Bei den Roten wird für eine stärkere Leistung alles unternommen, aber darunter leidet die am Ende wichtigere Zuverlässigkeit.
«Wir sind an Mercedes dran, aber eben nur dran», sagt Vettel schon etwas frustriert. Der klare Befehl von oben nach schnellen Siegen löst im ganzen Team einen Druck auf, der am Ende kaum dienlich ist.
Doch neben Vettel (3.) lässt sich auch Räikkönen (4.) lässt sich davon nicht beirren. Der Finne kennt das Geschäft. Und mit bald 36 Jahren kann den Mann aus Baar ZG nichts mehr erschüttern.
Es wäre eine Überraschung, wenn in Russland Mercedes nicht den zehnten Sieg in Serie feiern könnte. Zuletzt war Vettel (Ferrari) als Nicht-Mercedes-Fahrer in Singapur 2015 siegreich…
Bei Sauber, wo ein Überleben der ersten Quali-Phase schon als Erfolg gewertet werden könnte, Finne kennt das Geschäft. Und mit bald 36 Jahren kann den Mann aus Baar ZG nichts mehr erschüttern.1 Sekunden zurück. Singapur snett hat das neue Chassis für den Brasilianer die alte Rangordnung praktisch wieder hergestellt.
Teamchefin Monisha Kaltenborn fehlt (wie in Bahrain) – diesmal ist eine Blinddarm-Operation ihres Sohnes der Grund. Der Boss an der Strecke (nachdem ja auch Renningenieur Malyon abhaute) ist jetzt der altgediente Teammanager Beat Zehnder (50). Der in jeder Situation loyale Zürcher kennt den Hinwiler Laden fast am besten! Und er macht kein Geheimnis aus der momentanen Lage: «Wir haben finanzielle Probleme, wir arbeiten daran. Aber es ist hart!»
Und sportlich? In den letzten 41 Rennen (seit 2014) gab es 32 Nuller und nur 36 Punkte. Das Ziel von Sauber am Sonntag ist also einmal mehr klar: Erster WM-Zähler 2016…
Das letzte Training: Eine neue Enttäuschung. In den letzten Minuten wurden Ericsson (19.) und Nasr (20.) sogar noch vom Manor-Mercedes-Duo Haryanto und Wehrlein überholt!