Der 24. Oktober ist seit 1971 für die Schweizer Motorsportszene und Fans auf der ganzen Welt immer der Tag, als Jo «Seppi» Siffert in Brands Hatch das Leben lassen musste
Tod von der Pole-Position
Der Fribourger stand damals mit seinem BRM und der Startnummer 5 auf der Pole-Position. Es war ein Kehrausrennen, das die englischen Teams kurzfristig auf die Beine stellten. Als Nicht-WM-Lauf für den abgesagten GP Mexiko.
18 Minuten nach dem Start knallte Siffert nach einem Aufhängungsschaden (genau wurde dies offiziell nie geklärt) links in eine Böschung. Das Auto begann sofort zu brennen – und der zweifache GP-Sieger (Brands Hatch 1968 und Zeltweg 1971) starb mit Rauchvergiftungen. Kurz darauf wurde er in Fribourg vor über 50 000 Fans zu Grabe getragen.
Nicht in Gruppen ans Grab
Auch an diesem Samstag sind wieder Dutzende von Menschen ans Grab gepilgert. Wegen der Corona-Krise haben die Organisatoren Urban Stöckli und Adolf Sapain die Fans gebeten, nicht in Gruppen ans Grab zu gehen.
«Jeder sollte allein dem grossen Sportler gedenken!» BLICK war an jenem traurigen Sonntag vor live vor Ort – und sprach noch auf der Startaufstellung mit dem überall beliebten «Seppi».
Zu viele Auslaufzonen
Natürlich war vor 49 Jahren noch kein aktueller Fahrer geboren. Und der erfolgreichste Mercedes-Teamdirektor Toto Wolff kam zum Beispiel erst elf Wochen später zur Welt. Dies nur zur zeitlichen Eingrenzung.
Jetzt ist Wolff froh, dass der Sport um einiges sicherer geworden. Allein die vielen Auslaufzonen, das sagen selbst die meisten Piloten, haben die Rennen langweiliger und die Piloten mutiger gemacht.
Praktisch alle Fehler werden (mit Ausnahme in Monaco und Singapur) dem Sünder verziehen. Und in den kugelsicheren Cockpits kann man sich kaum noch verletzen.
Ferrari erstarkt – Max super
Auch das dritte Training wurde natürlich eine Beute der weiter schwarzlackierten Silberpfeile. Und dabei lag der Finne Bottas wie schon am Freitag vor Hamilton – diesmal um 0,026 Sekunden.
Ferrari hat sich etwas aus dem totalen Tief erholt (6. Leclerc, 11. Vettel). Verstappen (3.) ist im Red Bull-Honda wieder mal der gefährlichste Mercedes-Gegner. Und sein in die Kritik geratener Teamkollege Alex Albon (5.) ist mit 0,3 Sekunden Rückstand im grünen Bereich.
Muss Red Bull fremd gehen?
Bullen-Motorsportchef Marko ist knallhart: «Albon muss dieses Niveau halten, sonst sehen wir uns eben erstmals nicht mehr nur in den eigenen Reihen um.» Auf weitere Flops des Thais hofft vor allem Nico Hülkenberg (33)...
Kimi: «Wir leiden am Samstag!»
Bei Alfa-Sauber (13. Räikkönen, 17. Giovinazzi) geht es darum sich am Samstag endlich besser zu qualifizieren. Kimi: «Im Rennen stimmt die Leistung – aber wir leiden dann stets von den schlechten Startpositionen!»
Interessant, dass die Hinwiler in den bisherigen zwei neuen Rennen in Mugello und auf dem Nürburgring jeweils gepunktet haben! Wie nur noch beim Corona-Start in Spielberg.
PS. Das dritte Training musste eine Minute vor Schluss gestoppt werden, weil sich in einer Kurve ein Abflussgitter (von Vettels Ferrari angesaugt) gelöst hatte...