Wie am Freitag in beiden Trainings war der Holländer auch im dritten Training über 60 Minuten nicht zu schlagen. Auch wenn er auf das Ferrari-Duo nur 0,049 Sekunden (Vettel) und 0,051 (Räikkönen) gutmachte. WM-Leader Hamilton büsste als Vierter 0,107 Sekunden ein.
Pole-Leader Vettel crashte
Nach bisher sechs Qualifikationen 2018 führt Vettel mit drei Pole-Positionen vor Hamilton (2) und Ricciardo (Red Bull) vor zwei Wochen in Monaco. Wie steht es nach der Qualifikation um 20 Uhr MEZ (TV live)?
Der Wahl-Thurgauer Vettel, im Titelkampf 14 WM-Punkte hinter Hamilton, hatte am Freitag seine Mühe. Jetzt weiss man auch warum: «Ich habe in Kurve vier angeschlagen – und dabei ist ein Querlenker gebrochen! Die Reparatur dauerte eben etwas länger!»
Merecedes pokert mit Reifen
Bei Mercedes wurden die Freitags-Pleiten gegen Bulle Max Verstappen auf die Reifen zurückgeführt. Als einziges Team waren die Silberpfeile nie mit der weichsten Mischung (Hypersoft) unterwegs. Der Grund: Man hatte bei Pirelli zuwenig Sätze (nur 5) bestellt, die Konkurrenz dagegen 7.
Total müssen zwei Monate vor dem rennen bei Pirelli 13 Sätze der drei Mischungen bestellt werden. Hier Supersoft, Ultrasoft und eben Hypersoft. Für die Qualifikation ist der Hypersoft fast Pflicht, ist er doch um eine Sekunde pro Runde schneller als der Ultrasoft. Und dieser ist in Montreal ebenfalls rund eine Sekunde schneller als der Supersoft.
Doch im Rennen hält der Hypersoft dann kaum 12 Runden! Nun, Hamilton und Bottas werden nach der Premiere im dritten Training in der Quali bestimmt im Top-Ten-Finale mindestens zwei weitere Hypersoft-Sätze opfern. Zu wichtig sind die Startplätze auf dem 4,361 km langen Strassenkurs neben dem Olympischen Ruderbecken von 1976. Auch wenn es hier erstmals drei DRS-Zonen gibt. In diesen darf man den Heckflügel aufklappen, wenn man unter einer Sekunde hinter dem Vordermann liegt!
Sauber: Rückschlag
Bei Alfa Sauber macht man sich nach dem guten Freitag nur noch leichte Hoffnungen, dass man mit Teamleader Charles Leclerc (20) wenigstens einen Fahrer in den zweiten Teil der Qualifikation bringt. Im ersten Teil scheiden ja die fünf langsamsten Autos aus.
Leclerc war bereits am Freitag klar schneller als Marcus Ericsson (27). Im dritten Training verlor der Schwede als Vorletzter auf den Monegassen (16.) eine halbe Sekunde.
Heisse Aussenseiter
Erneut stark die beiden Force India-Mercedes von Pérez und Ocon. Vor einem Jahr kam das Duo hier auf den Positionen 5 und 6 ins Ziel. Auch Toro Rosso-Honda ist mit Gasly und Hartley dank dem neuen japanischen Motor wieder etwas stärker als in einigen schwachen Rennen 2018. Der Genfer Grosjean, der am Freitag ein Murmeltier bei 310 erwischte, hofft im Haas-Ferrari endlich auf die ersten WM-Punkte in diesem Jahr.
Williams kränkelt weiter
Weiter schwach unterwegs ist das WM-Schlusslicht Williams-Mercedes mit Lokalheld Stroll und dem Russen Sirotkin – sie nahmen im dritten Training den Sauber von Ericsson ins Keller-Sandwich! In der WM liegt das britische Team mit 4:11 Punkten hinter Alfa Sauber.