Auf den Tribünen harrten rund 50 Fans stundenlang aus, um vielleicht ein Auto zu sehen oder zu hören. Die peinliche «Show» begann um 13.14 Uhr mit Nationalheld Alonso im McLaren-Renault – und endete um 18 Uhr mit dem letzten Lärm des gleichen Autos, doch diesmal liess sich der Spanier mit 2:18.545 sogar die einzige Zeit des Tages notieren. Das ist 59 Sekunden (!) langsamer als Sebastian Vettel (Ferrari) bei seinem Tagessieg am Dienstag ...
Ferrari gegen Verschiebung
McLaren hatte das weisse Unheil geahnt und am Dienstag alle Teams gebeten, den Mittwoch zu streichen – und dafür einen Tag nachzuholen. Da jetzt immer Einigkeit herrschen muss, genügte schon das Nein von Ferrari (und später wohl auch von Renault) um die Verschiebung zu verhindern.
Weniger Tests – mehr Spannung
Viele Fans sind sich schon längst einig: Je weniger vor einer WM getestet werden kann, desto grösser die Spannung vor der WM. Da die Topteams dann nicht perfekt vorbereitet anreisen.
Hamilton hat neues Maskottchen…
Mercedes nutzte die Zwangspause am Morgen sogar zum Bau eines Schneemannes. Die Mini-Version nahm Weltmeister Lewis Hamilton (33) in die Arme – als Maskottchen… Und auf der Mercedes-Terrasse entdeckten wir einen Tischfussball-Kasten mit einer zentimeterhohen Schneeunterlage.
Bei Sauber inszenierte Physio Josef Leberer eine Schneeballschlacht. BLICK-Fotograf Lukas T. Gorys hat für Sie die schönsten Schnee-Bilder (siehe Galerie oben).
Aus Bahrain grüsst die Sonne
Mercedes-Aufsichtsrat Niki Lauda (69) hatte bei seinem Kurzbesuch am Dienstag wieder einmal Recht, als er zu BLICK sagte: «Das alles ist ein Witz. Alle wussten um die prekären Wetterverhältnisse mit der eisigen Kälte. Doch sie wollten nicht wieder nach Bahrain ausweichen. Wie 2014.» Zu teuer stöhnten einige Teams, die aber auch Angst hatten, nötige Ersatzteile nicht rechtzeitig mit dem Flugzeug nachkommen zu lassen.
Asphalt braucht zehn Grad
Jetzt wird man hier eben vom Schnee statt der Sonne geküsst. Wie lange? Ein Ingenieur: «Wenn der Asphalt nicht mindestens zehn Grad hat, ist alles zwecklos!»
Der eisige Blick auf die Temperaturen. Um 12 Uhr: 1,2 Grad in der Luft, 2,3 Grad auf dem Asphalt. Die nackten Zahlen von 16 Uhr: 4,2 Lufttemperatur, 1,7 auf der Strecke!
Tost: «Bisher alles sinnlos!»
Toro Rosso-Teamchef Franz Tost, der für seine kritischen Worte seit Jahren bekannt ist, zu BLICK: «Das ist jetzt die Quittung für die Ignoranz einiger Teams, sich dauernd gegen Bahrain auszusprechen. Solche Flops wie hier in Barcelona kommen am Ende teurer als die Reise an den Golf. Bis jetzt konnten wir am Montag und Dienstag doch nur Funktionstests für Motoren und Aufhängungen durchführen. Für die nötigen Erkenntnisse mit den Reifen war es einfach immer zu kalt.»