Reiss, am Dienstag bereits wieder bei den Testfahrten hier in Barcelona, erzählt: «Ich dachte sofort an den argentinischen Fussballer Sala, der ja kürzlich über dem Ärmelkanal abgestürzt ist. Es war einfach unheimlich, weil der neue Airbus 320 der British Airways am Montagabend von London Heathrow nach Wien über dem Ärmelkanal immer mehr an Höhe verlor. Wir sahen schon klar das Wasser unter uns. Im Passagierraum wurde es immer ruhiger.»
Tausendsassa Martin Reiss
Reiss ist der Manager der beiden Haas-Ferrari-Piloten Romain Grosjean und Kevin Magnussen. Dazu gründete er vor wenigen Wochen mit Alfa-Chef Frédéric Vasseur in der Formel 2 auch das Sauber-Junioren-Team Charouz. Der Luzerner Fabio Scherer fährt für den gleichen Rennstall in der Formel 3.
«Plötzlich war Rauch in der Kabine»
Reiss zu BLICK: «Weil die Verhandlungen mit dem Management der Formel 1 kürzer ausfielen, habe ich auf eine frühere Maschine umgebucht.» Es wäre fast ein Flug in den Tod geworden.
«Nach wenigen Minuten kam plötzlich Rauch in die Kabine. Es gab einen Knall, und die Klimaanlage fiel aus. Es wurde kaum noch geredet. Einige waren schon am Handy, um noch eine Nachricht einzutippen. Eine gespenstische Stimmung. Die Durchsagen aus dem Cockpit waren sehr dürftig, aber wir sahen ja alle, dass etwas nicht stimmte. Im Gepäckraum war offenbar ein Feuer ausgebrochen!»
Feuerwehr begleitete Notlandung
Und wie ging es weiter? Reiss: «Der Pilot drehte die Maschine um und machte in London Stansted eine Notlandung. Unzählige Feuerwehrautos und Ambulanzen begleiteten uns bei der Landung. Wir mussten ohne Handgepäck aussteigen. Da haben wir wohl alle nochmals Glück gehabt!»
Landung um 2.40 Uhr…
Mit sechs Stunden Verspätung ging es weiter nach Wien, wo die Ersatzmaschine um 2.40 Uhr landen dufte. Sechs Stunden später sass Reiss schon wieder im Flieger nach Barcelona…