1964: John Surtees
Nach fünf von zehn Rennen hatte der Brite John Surtees im Ferrari 20 Punkte Rückstand auf den Schotten Jim Clark (Lotus) und lag nur auf Rang 7. Doch der Schotte fiel noch viermal aus! Graham Hill, im BRM 16 Zähler vor Surtees, blieb noch dreimal liegen. Der Brite hatte am Ende 41 Punkte, doch Surtees (40) war Weltmeister, da nur die besten sechs Resultate zählten.
1976: James Hunt
Es waren 35 Punkte Rückstand, die James Hunt (McLaren) nach neun von 16 Rennen auf Niki Lauda (Ferrari) hatte. Doch dann kam das Feuerdrama am 1. August auf dem Nürburgring. Lauda musste zwei Rennen aussetzen, lag aber vor dem Comeback in Monza (4. Platz, Hunt out) immer noch mit 14 Punkten vorne. Der Wiener kam auch als Leader zum Finale nach Fuji. Lauda gab im Regen auf, Hunt wurde Dritter und mit 69:68 Champion. Der Film «Rush» zeigt dieses Duell.
1981: Nelson Piquet
Auch damals gabs noch die alte Punkteregel: 9, 6, 4, 3, 2, 1. Alles schien für Carlos Reutemann im Williams zu laufen. Bei Halbzeit hatte er schon 15 Punkte Vorsprung. Doch dann gab es in acht Rennen fünf Ausfälle, während Piquet im Brabham am Ende immer punktete. WM-Endstand: Piquet 50, Reutemann 49, Jones 48.
1984: Niki Lauda
Die knappste WM-Entscheidung. Niki Lauda zwang Alain Prost im McLaren-Teamduell mit 72:71,5 in die Knie und auf dem Podest zu Tränen. «Ich musste ihn trösten. Er verstand die Welt nicht mehr», sagt Lauda. Es sah alles gut für den Franzosen aus. Lauda hatte in der ersten Halbzeit sechs Ausfälle und lag 7 Rennen vor Schluss 16 Punkte zurück. Im Finale genügte Lauda ein zweiter Platz hinter Prost!
2007: Kimi Räikkönen
Das wird es nie mehr geben. Zwei Rennen vor Schluss lag Räikkönen im Ferrari 17 Punkte hinter Leader Hamilton (und der hatte McLaren-Teamkollege Alonso im Nacken). Also eine klare Sache bei damals nur zehn Punkten für den Sieger ...Doch der Finne schaffte im China-Regen und im Finale von Brasilien mit zwei Erfolgen das Wunder. Am Ende feierte Kimi mit 110 Punkten vor Hamilton und Alonso mit je 109. Die beiden verkrachten Stars freuten sich mit Kimi, weil es nicht der eigene Teamkollege geschafft hatte!
2010: Sebastian Vettel
Bis zum Finale in Abu Dhabi führte Vettel (Red Bull) in der WM nie! Einst lag er 24, sechs Rennen vor Ende sogar 35 Punkte hinter der Spitze. Doch der Deutsche holte im Endspurt drei Siege und den ersten Titel. Red Bull hoffte auf Webber, Ferrari schaute mit Alonso (der 37 Runden lang nicht an Petrow im Renault vorbeikam) zu stark auf Webber! Der Endstand: Vettel 256, Alonso 252, Webber 242.
2012: Sebastian Vettel
Auch beim dritten WM-Titel kam Vettel im Red Bull wie eine Rakete nach vorne. Bei Halbzeit lag er sogar 44 WM-Zähler hinter Leader Alonso (Ferrari). Doch der Wahl-Schweizer übernahm nach drei Siegen in Korea (16. von 20 GP) die Führung und rettete diese im Herzschlag-Finale von São Paulo. Trotz Kollision, Dreher und nur Platz 6. Alonso (2.) hätte gewinnen müssen. Doch so verlor der Spanier wieder – mit 278:281 …