Die schlechtesten Formel-1-Fahrer aller Zeiten
«Ich habe nie ein Auto überholt!»

Die erfolgreichsten Formel-1-Fahrer aus 1000 Grand Prix? Kennt jeder! Doch wer waren die erfolglosesten? Sieben heisse Kandidaten!
Publiziert: 09.04.2019 um 14:56 Uhr
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Aktualisiert: 09.04.2019 um 17:20 Uhr
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Erhielt den Übernamen «De Crasharis»: Andrea De Cesaris.
Daniel Leu

Am Sonntag findet der 1000. Formel-1-GP der Geschichte statt. BLICK feiert dieses Jubiläum in einer fünfteiligen Serie.

Bernie Ecclestone (88)

Hand aufs Herz: Hätten Sie gewusst, dass der einstige Formel-1-Boss Bernie Ecclestone ein Rennfahrer gewesen ist? 1958 versuchte er in Monte Carlo und Silverstone sein Glück. Mit allen Tricks. In Monaco soll er der Legende nach seinen Helm dem Fahrerkollegen Les Leston geliehen haben. Dieser qualifizierte das Fahrzeug prompt fürs Rennen. Doch der Schwindel flog auf. Und Ecclestone durfte – wie auch zwei Monate später in Silverstone – nicht zum GP starten.

Al Pease († 2014)

Das ist bis heute einzigartig. 1969 wurde der Kanadier Pease bei seinem Heim-GP im Mosport Park disqualifiziert, weil er schlichtweg zu langsam war. In der 33. Runde wurde er vom Leader bereits zum vierten Mal überholt. Schon zwei Jahre zuvor liess Pease mit einem Riesenrückstand aufhorchen. 1967 kam er in Kanada mit 43 Runden Rückstand ins Ziel. Zu seiner Ehrenrettung: Sein Fahrzeug, ein Eagle-Climax, hatte erhebliche technische Gebrechen.

Andrea De Cesaris († 2014)

Ein Rekord, den keiner innehalten will. 208 Grand Prix bestritt der Italiener, ohne je ein Rennen gewonnen zu haben. Für reichlich Schlagzeilen sorgte er trotzdem. Während seiner Karriere soll er 19 Chassis irreparabel zerstört haben. 1982 hatte er an 16 GP-Wochenenden 20 Unfälle. Zum Abschluss seiner Karriere 1994 startete «De Crasharis» auch noch für Sauber. Ironie des Schicksals: 2014 kam er bei einem Motorradunfall ums Leben!

Otto Stuppacher († 2001)

Eigentlich wollte der Österreicher schon bei seinem Heim-GP 1976 sein Debüt geben. Doch wegen mangelnder Erfahrung lehnten die Veranstalter seine Teilnahme ab. Dass Stuppacher in der Formel 1 nichts zu suchen hatte, bewies er dann Wochen später beim GP Kanada. Der damalige Fahrersprecher Denny Hulme versammelte die Piloten an den Boxen und sagte: «Wenn Stuppacher noch einmal rausgeht, fährt keiner von uns mehr eine Runde. Er kann solo die Pole Position erobern.»

Ottorino Volonterio († 2003)

Auf den ersten Blick hat der Tessiner Rechtsanwalt in dieser Liste nichts zu suchen, schliesslich fuhr er bei einem seiner drei GP-Einsätze als Sechster ins Ziel. Doch die ganze Wahrheit sieht trister aus. Beim GP 1956 in Deutschland auf der legendären Nordschleife benötigte der Sieger 3,5 und Volonterio 4,5 Stunden. Schon in der Quali war er chancenlos. Die Bestzeit: 9:51 min. Volonterios Zeit? 14:17 min!

Taki Inoue (55)

Das nennt man wohl eine gesunde Selbsteinschätzung. «Ich habe während meiner ganzen Karriere nie ein Auto überholt», verriet der Japaner einst und analysierte knallhart: «Ich bin ganz sicher einer der schlechtesten Formel-1-Fahrer aller Zeiten.» Trotzdem blieb Inoue manchem Formel-1-Fan in Erinnerung. Und zwar aus zwei Gründen: 1995 in Monaco kollidierte das Safety Car mit ihm und in Budapest 1995 wurde er nach seinem Ausfall auch noch vom Medical Car angefahren.

Claudio Langes (58)

Man mag es kaum glauben. Doch es gab in der Formel 1 eine Zeit, in der zu viele Teams starten wollen. Deshalb wurde damals eine Qualifikation und zeitweise gar eine Vor-Qualifikation eingeführt. Ein Opfer davon war Langes. Der Italiener musste jeweils am Freitagmorgen in der Vor-Quali antreten – und scheiterte dort bei 14 Versuchen auf dem unterlegenen EuroBrun 14-Mal!

Die Negativrekorde in der Formel 1

GP-Einsätze ohne Sieg

1. Andrea De Cesaris (It, †2014) 208

2. Nick Heidfeld (De, 41) 183

3. Martin Brundle (Gb, 59) 158

4. Nico Hülkenberg (De, 31) 158

5. Sergio Pérez (Mex, 29) 157

 

GP-Einsätze ohne Podest

1. Nico Hülkenberg (De, 31) 158

2. Adrian Sutil (De, 36) 128

3. Pierluigi Martini (It, 57) 119

4. Philippe Alliot (Fr, 64) 109

5. Pedro Diniz (Bra, 48) 97

 

GP-Einsätze  ohne WM-Punkt

1. Luca Badoer (It, 48) 50

2. Charles Pic (Fr, 29) 39

3. Max Chilton (Gb, 27) 35

4. Brett Lunger (USA, 73) 34

5. Toranosuke Takagi (Jap, 45) 32

GP-Einsätze ohne Sieg

1. Andrea De Cesaris (It, †2014) 208

2. Nick Heidfeld (De, 41) 183

3. Martin Brundle (Gb, 59) 158

4. Nico Hülkenberg (De, 31) 158

5. Sergio Pérez (Mex, 29) 157

 

GP-Einsätze ohne Podest

1. Nico Hülkenberg (De, 31) 158

2. Adrian Sutil (De, 36) 128

3. Pierluigi Martini (It, 57) 119

4. Philippe Alliot (Fr, 64) 109

5. Pedro Diniz (Bra, 48) 97

 

GP-Einsätze  ohne WM-Punkt

1. Luca Badoer (It, 48) 50

2. Charles Pic (Fr, 29) 39

3. Max Chilton (Gb, 27) 35

4. Brett Lunger (USA, 73) 34

5. Toranosuke Takagi (Jap, 45) 32

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