Im letzten Jahr «gewann» Williams-Mercedes mit Albon, Sargeant und Colapinto das einseitige Duell um den letzten WM-Platz gegen Sauber mit Bottas und Zhou mit 17:4 Punkten.
Die Geschichte wird sich 2025 nicht wiederholen. Wenigstens, was Williams betrifft. Die Briten haben mit dem Spanier Carlos Sainz (30) neben dem starken Alex Albon (28) das grosse Los gezogen. Und die Hinwiler haben mit dem WM-Elften Nico Hülkenberg (37) und Formel-2-Meister Gabriel Bortoleto (20) wenigstens die Stimmung und die Motivation beim Schlusslicht verbessert.
Der neue Sauber-CEO Mattia Binotto (55) aus Schindellegi SZ muss die angeschlagene Truppe aus dem Zürcher Oberland in relativ gute Startlöcher für 2026 führen. Eine heisse Mission.
Die dreitägigen Tests in Bahrain gingen zeitmässig in die Hosen, auch wenn dies Technikdirektor James Key (55) im alten Sauber-Stil schönredete. Aber sein Image ist angeschlagen. Und offenbar musste der Technische Renndirektor Xevi Pujolar (52) bereits gehen. Der Spanier war seit 2016 bei Sauber.
Der Optimismus ist eher klein
In der Wüste sass Blick lange mit Binotto zusammen. Und er sah schon zufriedener aus. «Wenn alles normal läuft, schnappen uns allein die beiden McLaren, Ferrari, Red Bull und Mercedes sowie Sainz und Gasly die zehn Punkteplätze weg.» Zum Glück für die kleineren Teams ist das nur reine Theorie. Formschwächen, Crashs und Ausfälle öffnen sehr oft die hinteren Punkteränge für die Aussenseiter.
Und in dieser Rolle fährt 2025 auch Sauber mit. Binotto: «Ein schnelles Punkteresultat würde unserem Team sicher helfen.» Aber der Optimismus ist eher klein. Wenn man das Auto nicht endlich verbessert, geht das Leiden der Fans weiter.
Noch immer schmerzt die Absage von Sainz im letzten Sommer die Chefetagen von Sauber und vor allem von Audi. Man wollte mit dem Spanier in eine neue Ära starten. Ende Januar 2024 hatte Sainz erfahren, dass er nach vier Jahren bei Ferrari gehen muss – weil Hamilton kommt.
«Mein Vater ist immer noch enttäuscht»
«Ferrari wird dies noch bereuen. Und was Carlos wert ist, zeigt er jetzt bei Williams. Es war schon zu meinen Zeiten so: Gib einem Team mit einem mittelmässigen Auto einen der fünf besten Fahrer im Feld – und du wirst eine Überraschung erleben», sagte der frühere GP-Boss und Brabham-Teambesitzer Bernie Ecclestone (94) zu Blick.
Der Testsieg von Sainz in Bahrain im Williams-Mercedes sagt eigentlich alles, auch wenn Weltmeister McLaren bluffte. «Natürlich war dies auch für uns eine Überraschung. Aber die Freude im Team ist noch wichtiger als die schnellste Zeit. Jeder arbeitet jetzt noch härter. Wir fliegen mit einigen Hoffnungen nach Australien.» So der 206-fache GP-Starter mit vier Ferrari-Siegen. 2024 auch in Melbourne.
Der neue Chef der Fahrervereinigung verriet Blick in Bahrain: «Mein Vater Carlos ist immer noch enttäuscht, dass ich mich vor einigen Monaten nicht für das tolle Angebot von Audi entschieden habe. Nachdem mein Traum von einem Wechsel zu Red Bull oder Mercedes geplatzt war, musste ich mich zwischen Audi, Alpine und Williams entscheiden. Nach den Werksbesuchen und Gesprächen sagte mir das Gefühl sofort – geh zu Williams. Die wollen eine bessere Zukunft. Und als dann auch noch das Herz Ja sagte, war die Entscheidung gefallen.»
Der stets freundliche Superstar aus Madrid: «Jetzt hoffe ich, dass mein Vater, der mit Audi tolle Zeiten erlebte, bald einmal glücklich ist, dass meine Wahl auf Williams gefallen ist.»