«Ich bin bereit. Mehr zählt nicht. Ich werde versuchen, aus dem bisher sicher nicht gerade guten Auto alles rauszuholen», sagte der Pole am Donnerstag zu BLICK. Man sieht es ihm an. Er ist schon fokussiert, mit den Gedanken in einer andern Welt. Viele Chancen bekommt er nicht mehr.
Am Freitag hat Kubica genau 90 Minuten Zeit im Williams-Mercedes von Sergej Sirotkin um den 4,655 km langen Kurs zu rasen. Es ist sein erster offizieller Auftritt während eines Grand-Prix-Weekends.
Vor elf Monaten durfte der 76-fache GP-Teilnehmer (ein Sieg, 12 Podestplätze) in Valencia für Renault testen. Wie kurz darauf in Le Castellt – immer in einem alten Auto. Erst bei den zweitägigen Tests nach dem Rennen in Budapest durfte Kubica inden aktuellen Boliden der Franzosen. Es ging auch damals nur um die Fitness und vor allem um seine stark eingeschränkte rechte Hand.
Diese war nach seinem schrecklichen Rallye-Unfall 2011 in Norditalien über 20 Mal operiert worden. Wochenlang drohte sogar die Amputation. Doch der eiserne Wille, wieder auf die geliebten Formel-1-Strecken zu kommen, war stärker. Alonso: «Ohne diesen Unfall wäre Robert jetzt schon lange Champion! Vom Talent her war er uns vor acht Jahren allen voraus!»
In Silverstone und Budapest ging dann die Testreise im alten Williams weiter. Es folgten die Tests nach dem GP von Abu Dhabi und im letzten Winter die Barcelona-Vorbereitungen für die neue Saison im Williams 2018. Totaldistanz über 3000 Kilometer.
Doch die Teamführung entschied sich gegen Kubica, obwohl er sieben Millionen Benzin-Euro (Lotos) aus der Heimat hätte mitbringen können. Man war auf das Geld von Stroll (rund 40 Mio) und Sirotkin (15 Mio) angewiesen.
Jetzt ist Robert Kubica eben offizieller Testfahrer – und vielleicht weiter der schnellste Mann im Team.