Bereits haben neun von zehn Teams und 14 von 20 Fahrern gepunktet! Nur ein Name fehlt: Williams-Mercedes. Der tiefe Fall ist nicht mehr aufzuhalten – und mittendrin ein Mode-Milliardär: Papa Lawrence Stroll (58).
Der gebürtige Kanadier («Ich gebe keine Interviews») legte seinem Sohn Lance (20) den roten Teppich zu einer grossen Formel-1-Karriere. Er gab seit Jahren Dutzende von Millionen Dollars aus – und machte dabei das seit Jahren am Stock gehende Team von Williams fast zu seinem Eigentum.
Da darf man auch mal wettern, wenn etwas nicht so läuft, wie man es sich erträumt hat. Mitten im Fahrerlager wurden Leute Zeugen, wie Stroll den völlig perplexen Technischen Direktor Paddy Lowe (56) brutal zusammenstauchte.
Der neue Williams ist ein Flop
Der Brite, nach Rosbergs WM-Titel von Mercedes zu Williams gezogen, steht vor einem Scherbenhaufen. Sein neues Auto ist ein Flop. Der fünfte WM-Rang von 2017 mit 83 Punkten (Massa 43, Stroll (40) ist wohl das letzte Erfolgskapitel in der Geschichte des 114 fachen GP-Siegers. Oder von Clay Regazzoni 1979 (Silverstone) bis Pastor Maldonado 2012 (Barcelona).
Alan Jones, Keke Rosberg, Nelson Piquet, Nigel Mansell, Alain Prost, Damon Hill und Jacques Villeneuve wurden auf einem Williams Champion. Und Ayrton Senna starb 1994 im Team von Frank Williams (75), der seit 1986 im Rollstuhl sitzt und jetzt kaum noch was mitbekommt.
Lowe ist nach Bahrain-Debakel ratlos
«Kein gutes Ende nach einer schwierigen Woche. Wir hatten nicht die Pace, um mit einem Gegner zu kämpfen. Das sind Momente, wo ein Team zusammenstehen muss, intelligent nach Lösungen suchen muss», sagte ein ratloser Lowe nach dem Wüsten-Debakel.
Lance Stroll ist technisch überfordert, wie Neuling Sergej Sirotkin (22), dessen russische Bank über 30 Millionen Dollar für zwei Jahre zu Williams verschob. «Wir schauten wie Idioten aus», meint Sirotkin zum Bahrain-GP. Der schnellste Mann sitzt ohne Geld auf der Ersatzbank: Robert Kubica (33). Und am Jahresende steigt Hauptsponsor Martini aus.
Hört Stroll auf, liegt Williams auf dem Totenbett
Das Geld wird also knapp. Und wenn Stroll den Stecker zieht, liegt Williams auf dem Totenbett. Doch Stroll würde damit auch seinen Traum beenden – und Sohn Lance wäre ohne Job. Ausser der Milliardär kauft das Force India-Team und steckt dort seinen Sohn ins Cockpit. Aber das kostet rund 200 Millionen Dollar!