Wie sieht die Formel 1 der Zukunft aus? Noch weiss das niemand. Bernie Ecclestone (86) wurde als F1-Boss abgesetzt und die US-Besitzer Liberty (Formel One Group) haben Ideen, wie es mit der Königsklasse des Motorsports weitergehen soll. Allen voran Ross Brawn, der als Geschäftsführer Motorsport eingesetzt wurde.
Der 62-Jährige, der an 19 WM-Titeln beteiligt war (!), will vor allem für mehr Gleichgewicht sorgen zwischen grossen und kleinen Teams. «Wir müssen die Lücke verkleinern», sagt er.
Brawn zieht einen Vergleich zwischen Leicester City, das letzte Saison sensationell Meister in der britischen Premier League wurde. «Das wäre ideal in der Formel 1. Wenn ein gutes Team mit einem grossartigen Jahr und einem grossartigen Fahrer diese Herausforderung annehmen kann», führt Brawn aus. «Aber im Moment ist das nicht wirklich möglich.»
BBC will danach auf Twitter wissen: «Machts Sauber wie Leicester?» Tatsächlich wäre Sauber eines jener Teams, die von den Ideen Brawns profitieren könnten. Die Hinwiler machen sich selbst seit Jahren für finanzielles Fairplay stark.
Und dorthin zielt auch Brawn: Kleinere Teams müssten stabilisiert werden und eine bessere finanzielle Grundlage erhalten. Und die technologischen Unterschiede zwischen Grossen und Kleinen müssten reduziert werden.
Klingt gut, doch so schnell wird man bei Sauber davon nichts spüren. Einerseits gilt der Verteilschlüssel der Millionen bis 2020. Das ist im Concorde Agreement geregelt.
Und auch sonst kommt Brawn mit seinen Ideen für die Saison 2017 zu spät. «Ich habe Ideen», sagt der Brite. «Aber ich muss die zuerst den Teams präsentieren. Wir müssen über viele dieser Ideen nachdenken und diese dann vielleicht 2018 oder 2019 umsetzen.» (sme)