Seine Tränen gingen um die Welt, als Williams-Pilot Felipe Massa (36) vor einem Jahr beim GP in São Paulo seinen emotionalen Abschied aus der Formel 1 verkündete.
An jenem Ort, wo er am 2. November 2008 schon als Sieger und neuer Weltmeister im Ferrari gefeiert wurde. Doch da überholte in der drittletzten Kurve Hamilton (McLaren) noch Glock im Toyota, wurde Fünfter und mit 98:97 erstmals Champion.
Es war ein bitterer Tag, der den trotzdem stets fröhlichen Brasilianer mental bis ans Ende begleitete. Nun geht in Abu Dhabi seine grosse Karriere zu Ende. Nach bisher 268 Rennen, elf Siegen, 16 Pole-Positionen, 41 Podest-Plätzen – in 42 Rennen lag Massa in Führung.
Das Glück, das ihm 2008 fehlte, rettete ihm 2009 in Budapest das Leben. Eine 700 Gramm schwere Stahlfeder (die Barrichellos Auto verlor) zerstörte Massas Helm, schlug neben dem linken Auge ein.
Der Ferrari-Pilot krachte darauf mit 190 km/h in eine Reifenmauer. Diese Bilder werden den Piloten, der 2002 seine Karriere als Lehrling bei Sauber begann, diese Woche in Brasilien begleiten, wenn er seinen Fans im Autodromo noch einmal zuwinken wird: «Ich gehe voller Stolz. Dass mich Williams jetzt nicht mehr will, muss ich akzeptieren. Das Zusatzjahr war schon ein tolles Geschenk!»
Nur weil Rosberg vor einem Jahr als Weltmeister zurücktrat – und Mercedes unbedingt Bottas wollte, durfte «Pensionist» Massa nochmals in den Williams klettern. In Mexiko hat ihn Baby-Teamkollege Stroll (19) nach Punkten mit 40:36 überholt. Jetzt sucht Williams unter dem Quartett Kubica, Kvyat, Wehrlein und Di Resta seinen Nachfolger.