Sie sassen da wie brave Schüler im Klassenzimmer. Links Mercedes-Star Lewis Hamilton, rechts Ferrari-Ass Sebastian Vettel. Und in der Mitte als Blockade der Däne Kevin Magnussen (Haas-Ferrari). Klar, dass er kaum zu Wort kam…
Vettel: «Habe überreagiert»
Vettel war der ganze Auftritt eher peinlich, auch wenn er gegen das Ende ein Lachen wiederfand: «Ich bin froh, dass Lewis meine Entschuldigung angenommen hat. Ich habe in Baku überragiert. Im Cockpit sah ich die Sache anders als jetzt mit einigen Tagen Abstand. Es war von mir ein falscher Zug, den ich gemacht habe. Es ist geschehen und ich kann die Sache leider nicht mehr rückgängig machen. Also lassen wir das. Die Strafe in Baku hat mich ja bereits den Sieg gekostet.»
Hamilton blieb wie beim GP Aserbaidschan cool: «Was ich sagen wollte, habe ich in Baku gesagt. Am Montag habe ich mit ihm gesprochen. Das ist jetzt abgeschlossen für mich. Am wichtigsten war, dass Sebastian mir jetzt keinen Brems-Test mehr vorwirft. Ich bin zu alt, um solche dummen Dinge auf der Strecke zu machen.»
Warum Hamilton sauer war
Und dann sagte der Brite noch: «Ich war nach dem Rennen eigentlich gar nicht sauer über den Vorfall mit Sebastian, sondern über andere Dinge!» Was er nicht sagen wollte: Die rote Flagge (Abbruch) wegen des Force-India-Teamcrashes hat Hamilton vor zwölf Tagen den Sieg gekostet. Als Lewis nach 25 Minuten Pause zum Neustart wieder ins Auto kletterte, passierte der Vorfall mit dem nicht richtig befestigten Nackenschutz, der sich bald einmal löste – und Hamilton zu einem Zusatzstopp an die Boxen zwang.
Die brutale Bilanz von Baku für beide Titelrivalen: Platz 5 für Hamilton – direkt hinter Vettel… Der WM-Stand nach 8 von 20 Rennen: 1. Vettel 153, 2. Hamilton 139.