Der Fall Bianchi
Vater Philippe: «Es ist eine tägliche Folter!»

Die Formel 1 rast um den Erdball – mit zwei schweren Schicksalschlägen im Gepäck. Die tragischen Fälle von Michael Schumacher (46) und Jules Bianchi (25) lassen niemanden kalt.
Publiziert: 13.07.2015 um 14:43 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 19:24 Uhr
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Jules Bianchis Vater Philippe sieht die Hoffnung schwinden.
Foto: AFP
Von Roger Benoit

Während es bei Schumi immer ruhiger wird und aus Gland VD keine Informationen nach aussen dringen, will Vater Philippe Bianchi seine Sorgen, Emotionen und Gedanken loswerden. «Wir haben manchmal das Gefühl, verrückt zu werden!»

Am 5. Oktober 2014 war der Franzose in Suzuka mit dem Marussia-Ferrari mit über 150 km/h in einen stehenden Bergungs-Traktor gerast. Seither liegt er im Koma. Nach einigen Wochen in Yokkaichi wurde er nach Nizza ins Spital überführt.

Vater Bianchi zum Radiosender «France Info»: «Am Anfang hatten wir noch viel Hoffnungen, doch diese schwinden jetzt immer mehr. Die Zeit vergeht. Und irgendwann kommt man zu dem Punkt, an dem man sich bewusst werden muss, wie ernst die Situation ist.»

«Schlimmer, als wenn er gestorben wäre»

Das tönt erstmals nach Resignation. Philippe Bianchi, der mit seiner Familie Jules jeden Tag im Spital von Nizza besucht: «Es ist unerträglich, eine tägliche Folter. Für mich ist das schlimmer, als wenn er gestorben wäre!»

Die Familie muss immer mehr damit leben, dass ihr Sohn nie mehr aufwacht. Philippe Bianchi: «Mit schweren Behinderungen zu leben, ist sicher nicht das, was Jules wollen würde. Wir haben einmal darüber gesprochen. Er sagte uns, dass er es nur schwer akzeptieren könnte, wenn er einen ähnlichen Unfall wie Schumacher hätte und dann nicht mehr fahren könnte!»

Der Deutsche war am 29. Dezember 2013 in Frankreich beim Skifahren schwer gestürzt und hatte seither nie mehr das volle Bewusstsein erlangt. Der siebenfache Weltmeister ist und bleibt leider ein Pflegefall wie Jules Bianchi.

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