Der vierte WM-Platz 2016 war wie die dritten Ränge von Sergio Pérez (27) in Monte Carlo und Baku eine Sensation. Force India-Mercedes lässt mit dem kleinsten Budget die grossen Puppen tanzen.
«Wir drehen zwar nicht jeden Dollar in der Hand rum. Aber wir wissen, wo wir das Geld am besten einsetzen. So sind Flops bei uns sehr selten», sagt der Geschäftsführer Otmar Szafnauer (52) zu BLICK. Oder 173 WM-Punkte – eine stolze Bilanz.
Gestern stellte das Team seinen VJM10 im Werk neben der GP-Strecke von Silverstone vor. In den gleichen Farben wie letzte Saison, aber mit viel mehr Silberlack. Und vor allem neu mit dem schottischen Whisky-Giganten Johnnie Walker als einen der Hauptsponsoren.
Weil die Präsentation des Autos in England stattfand, konnte sich auch der in Indien zur Festnahme ausgeschriebene Teambesitzer Dr. Vijay Mallya (61) sehen lassen. Weil der frühere Milliardär keinen gültigen Pass mehr hat, muss er seit zwei Jahren auf der Insel bleiben.
Doch für grosse Sprüche ist Mallya weiter gut: «Wenn wir keine Träume hätten, wären wir nie Vierter geworden!» Und jetzt peilt er das WM-Podest an: «Von den simulierten Daten sollte das neue Auto wieder ein Kracher sein!»
Der erste Eindruck mit dem langen Nasenstummel und dem gewaltigen Höcker auf der Frontpartie lässt die Technik-Freaks im Zweifel. Wie das rechtwinklig abfallende Segel an der Airbox. Aber: Schnelligkeit kommt stets vor Schönheit.
Als Hülkenberg-Nachfolger holte man den hochgehandelten Franzosen Esteban Ocon (20) ins Boot.
Der Manor-Pilot mit neun GP-Einsätzen wurde seinem letztjährigen Teamkollegen Pascal Wehrlein vorgezogen. Aus menschlichen Gründen, wie es inoffiziell heisst. Jetzt ist Wehrlein (Sauber) verletzt und Force India sicher nicht unglücklich.