Die meisten Fans, der angeschlagene Sport und die fast schon entschiedene WM hätten in Montreal im «Fall Vettel» mit einem anderen Urteil sicher besser leben können.
Wenn in Zukunft jede heikle Rennsituation auf den Prüfstand der FIA-Kommissare kommt und bestraft wird, dann laufen noch weitere TV-Zuschauer davon. Dann ist beim Genfer Automobilsalon mehr Action.
Dass die 5-Sekunden-Strafe gegen den Ferrari-Star von einem deutschen Staatsanwalt und einem italienischen Ex-Piloten ausgesprochen wurde, macht die Sache natürlich brisant.
Für Vettel bleibt nach Montreal aber eine andere bittere Erkenntnis: Es unterlaufen ihm in entscheidenden Szenen einfach mehr Fehler als seinem Rivalen Lewis Hamilton. Wie schon bei seiner letzten Pole Position in Hockenheim 2018.
Für Donnerstag hat FIA-Boss Jean Todt alle Teamchefs, Technik-Direktoren und sogar die Fahrer zur Krisensitzung nach Paris eingeladen. Es geht um die Zukunft ab 2021.
Doch man sollte eher über den aktuellen Notstand der Formel 1 diskutieren - und dazu auch die Hobby-Kommissare, also die Schiedsrichter an der Strecke, einladen. Das Thema: Lasst sie einfach Rennen fahren!