Crash-Orgie — Rosberg-Drama — Hamilton Champion?
Putin sah Höllenritt

Staatspräsident Putin sass in der Ehrenloge. Sein GP wurde zum Knüller des Jahres: Crashes, Dramen und silberne WM-Feier.
Publiziert: 11.10.2015 um 20:32 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 17:17 Uhr
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Horror-Crash: In der 12. Runde löst sich der Lotus-Mercedes von Grosjean in alle seine Einzelteile auf.
Foto: Screenshot: M4 Sport
Von Roger Benoit und Mike Hammer

Der Höllenritt von Sotschi war vorbei, die Mercedes-Bosse Wolff und Lauda hatten das Fahrerlager trotz des souveränen Hamilton-Sieges mit gemischten Gefühlen verlassen.

In der 6. Runde hatte es Pole-Mann Rosberg erwischt. Er verlor seine Führung wegen eines Teiles, das nicht mal einen Euro kostet: Ein Dichtring in der Gaspedalrückholfeder war gebrochen! Nico war am Weinen: «So einen Defekt gab es noch nie. Um vom Gas zu gehen, musste ich am Ende mein Bein anziehen. So kann man nicht fahren!»

Und in der WM beträgt sein Rückstand jetzt 73 Punkte vor den letzten vier Rennen. Die Titelrechnung für Austin in 13 Tagen: Macht Lewis sieben Punkte mehr als Vettel (der gestern Zweiter wurde) und sieben mehr als Rosberg, ist er nach 2008 und 2014 zum dritten Mal Champion!

Als Wolff und Lauda weg waren, setzte die Rennleitung Räikkönen für sein Finish-Foul an Bottas vom 5. auf den 8. Platz (30-Sekunden-Strafe). So kann Ferrari selbst mit vier Doppelsiegen (bei vier Nullern von Mercedes) nicht mehr an die Spitze kommen!

Eine halbe Stunde vorher hatte Wolff gesagt: «Jetzt müssen wir die WM-Shirts eben wieder in die Kisten einpacken und nach Austin schleppen!»

Der GP hatte mit einem Knall begonnen: Ericsson flog über Hülkenbergs Force India-Mercedes.

In der 12. Runde verlor Grosjean hinter Alonso bei 270 km/h den Anpressdruck und schoss hilflos rechts von der Piste. Dabei zerstörte der neue Haas-Pilot 2016 den Lotus in den Tecpro-Barrieren. Diese hatten am Samstag schon Sainz beim Horror-Crash gerettet. Die farbigen Plastik-Klötze kosteten Sotschi über drei Millionen Dollar!

Kaum waren die Trümmer nach elf Minuten endlich entfernt und das Safety-Car zum zweiten Mal von der Bildfläche verschwunden, ging das Strassen-Rodeo am Schwarzen Meer weiter. Es wurde wie bei einem Finale gekämpft, da alle nur einmal ihren Gummi wechseln wollten. Pirelli bleibt übrigens bis 2019 Solo-Lieferant in der Formel 1.

Gegen Ende fuhr dann noch die Defekthexe mit, riss Autos aus den Punkterängen, bevor Räikkönen im Finnen-Duell eben zu brutal zuschlug!

Auf dem Podest wurde Hamilton dann von Putin der Pokal überreicht und auch noch geküsst – der überraschte Brite wehrte sich nicht ...

Der GP Russland soll 2016 zum Nachtrennen werden!

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