Was für ein Crash, was für eine Angst an den Boxen. Während Alonso sofort aus dem McLaren-Honda kletterte und neben dem Ferrari auf Räikkönen wartete, kam schon die Rettung angerast.
«Eigentlich war es gar nicht so gefährlich», sagte der sichtlich geschockte Kimi, bevor er die heissen TV-Bilder sah.
Und Alonso sprach von «einem normalen Rennunfall. Das passiert eben, wenn dir einer unverhofft in die Quere kommt. Ich war eben wieder mal im falschen Moment am falschen Ort. Aber wichtig ist nur, dass keiner von uns verletzt ist.»
Wie kam es nun zu diesem Drama? Kimi: «Bei mir drehten die Räder durch. Ich rutschte nach links weg. Dann ging alles ziemlich schnell.» Nun, am Freitag war Vettel im Ferrari die Antriebswelle gebrochen. Hat es gestern Räikkönen erwischt? Die Frage bleibt im Raum, aber der Finne muss immer mehr um seinen roten Platz für nächste Saison in Maranello zittern.
Alonso und Räikkönen, 2014 bei Ferrari sicher keine Freunde geworden, waren in Spielberg die ungewollten Helden und klopften sich wenigstens auf die Schultern. In der Nähe des Todes ist vieles vergessen. Und die FIA sprach keine Strafe aus.
Das Rennen selbst wurde wieder zu einer Silberpfeil-Show. Doch diesmal verpennte Pole-Mann Hamilton den Start – «Ich wurde von den hohen Drehzahlen überrascht» –, Rosberg raste vorbei. Das war es dann auch schon, weil der Brite noch eine Fünf-Sekunden-Strafe für das Überfahren der weissen Linie bei der Boxenausfahrt kassierte. Jetzt hat Hamilton nur noch zehn Punkte Vorsprung auf Rosberg.
In einem tollen Duell sicherte sich Massa im Williams-Mercedes um 0,6 Sekunden den dritten Platz gegen Vettel (Ferrari). Der Brasilianer: «Hätte Sebastian bei seinem Boxenstopp nicht viel Zeit verloren, hätte es mir nie gereicht.» Es waren 13 Sekunden, weil eine Radmutter am rechten Hinterrad von Vettel klemmte.
Der heimliche Sieger landete auf Position fünf: Nico Hülkenberg im Force India-Mercedes. «Mein Sieg von Le Mans hat mir doch mehr Auftrieb gegeben als ich zuerst geglaubt habe!»