Wenn Nico -Rosberg am Sonntag erstmals Weltmeister wird, hat er dazu 206 Grosse Preise gebraucht. Es wäre WM-Rekord, den immer noch Nigel Mansell seit 1992 mit 176 Rennen hält.
Das nächtliche Silberpfeil-Finale stellt am Sonntag den Abschied von zwei grossen Fahrern, die jedoch seit Jahren nie mehr richtig im Rampenlicht standen, in den Schatten: Jenson Button (36, McLaren-Honda) und Felipe Massa (35, Williams-Mercedes).
Die Wüste wird für viele ihrer Fans zum Tal der Tränen und Emotionen. Das Duo selbst hat den gleichen Wunsch: Die letzten 300 Formel-1-Kilometer geniessen, ans Ziel kommen und noch einmal punkten. Vom Podest träumt keiner mehr.
Die Karrieren im Vergleich
Button schaffte nach bisher 304 Starts 15 Siege, 8 Pole-Positionen und 50 Podestplätze. Massa gelangen in bisher 249 Einsätzen 11 Erfolge, 16 Pole-Positionen und 41 Podiums-Auftritte. Nackte Zahlen für zwei der beliebtesten und sicher auch sensibelsten Piloten der letzten 15 Jahre.
Button erreichte sein Ziel 2009, als der Brite im Premieren-Jahr des Brawn-Mercedes Champion wurde. Als die Konkurrenz endlich das Geheimnis des doppelten Diffusors herausfand, war es für eine gute Kopie zu spät.
Ein Jahr zuvor feierte Brasilien in São Paulo Massa bereits als Weltmeister, als Hamilton in der letzten Kurve noch Glock (Toyota) überholte und mit Platz 5 Massa um einen Punkt schlug! Der damalige Rennsieg auf Ferrari war für Massa, der seine Karriere 2002 bei Sauber begann, übrigens der letzte!
«Endlich gehöre ich ganz der Familie», sagt Massa. «Endlich kann ich noch mehr für meine Triathlons trainieren», sagt Button, der sich vor elf Monaten von Ehefrau Jessica scheiden liess.