Im Mittelpunkt stand natürlich der Brite Lewis Hamilton. Die neue Haarfarbe macht den Doppel-Weltmeister offenbar noch schneller… Er liess es krachen, führt im Teamduell 10:1 – und steht am Samstag vor seiner 49. Pole-Position im 160. Grand Prix.
Hinter den Silberpfeilen entdecken wir in den Top Ten ein munteres Paket von Namen: Vettel (0,7 Sekunden zurück), Pérez, Hülkenberg, Räikkönen, Grosjean, Maldonado, Bottas und Massa. Oder alle ausser Vettel und Räikkönen auf Mercedes-Power.
Es dauerte im ersten Training gerade mal 26 Minuten, bis der Spanier Carlos Sainz mit dem Toro Rosso-Renault in der berüchtigten Parabolica rausrutschte. Rote Flagge. Es blieb der einzig nennenswerte Zwischenfall, sieht man von vielen Verbremsern ab.
Parabolica? Also jener Ort, wo am 5. September 1970 der Österreicher Jochen Rindt im praktisch unschlagbaren Lotus 72 nach einer gebrochenen Bremswelle sein Leben verlor. Und später als einziger Weltmeister posthum geehrt wurde. Einen Tag nach Rindts Todessturz gewann der Tessiner Clay Regazzoni hier auf Ferrari seinen ersten Grand Prix.
Hexenkessel Monza – das ist einmal mehr das Europa-Finale 2015. Danach kommen bis zum 29. November noch sieben Rennen in der Ferne: Singapur, Japan, Russland, Amerika, Mexiko, Brasilien und Abu Dhabi.
Sauber: Warten auf Singapur
Für Sauber ist der 5,793 km lange Kurs dieses Jahr das einzige Heimrennen. Klar, dass auch Teambesitzer Peter Sauber (71) wieder einmal an der Rennstrecke aftauchte. Eine Supershow bei der Tempobolzerei können hier die Tausenden von Schweizer Fans aber nicht erwarten. Doch die Zuverlässigkeit kann Sauber (wie in den letzten zwei Rennen von Budapest und Spa) erneut in die Punkte spülen.
Doch erst in zwei Wochen in Singapur stellen die Hinwiler den «neuen» C34 vor. «Er sollte uns weiter nach vorne bringen», sagt Chefin Monisha Kaltenborn. Im ersten Training schauten in Monza die Plätze 11 (Nasr) und 13 (Ericsson) heraus. Am Nachmittag landeten die Schweizer Boliden auf den Positionen 11 (Nasr) und 12 (Ericsson).
Das Thema Nummer 1 in Italien sind natürlich die Reifen. Nach den Explosionen von Spa (Rosberg und Vettel) sucht Pirelli nach Lösungen, bat die Teams den Radsturz zu reduzieren und den Reifendruck zu erhöhen. Noch sind die Teams mit diesen «Notlösungen» nicht zufrieden. Und am ersten Trainingstag sollen die Italiener schon wieder Risse bei verschiedenen Pneus entdeckt haben.
Auch Michelin mit Explosionen
Um genau Aufschlüsse zu bekommen, muss aber die Qualifikation abgewartet werden. Dann, wenn die Boliden die 360km/h-Mauer durchbrechen. Im ersten Training raste Rosberg mit 352 km/h am schnellsten durch die Radarkontrolle. Und am Nachmittag war der Mexikaner Perez (Force India Mercedes) mit 356,7 km/h der Schnellste.
Übrigens hatte Michelin, das Pirelli als Reifen-Solist ab 2017 ablösen will, vor elf Jahren in Spa gleich vier Reifenexplosionen (Briscoe, Montoya, Coulthard und Button).
Das Problem für die Reifen auf den schnellsten Rennstrecken der Welt bleiben die oft zu hohen Randsteine – und der Dreck auf der Piste. Eine totale Sicherheit wird es auch da nicht geben, selbst wenn Pirelli zurück zu den «Holzreifen» geht, die ewig halten sollen…
Und das wichtigste: GP-Chef Bernie Ecclestone und die FIA fordern die Teams auf, die Empfehlungen von Pirelli besser wahrzunehmen!
Qualifikation: Chaos in Sicht
Wenn es am Samstag um 14 Uhr (TV live) zur Qualifikation geht, muss für die Satrtaufstellung schon wieder der Rechenschieber ausgepackt werden.
Das Red Bull-Duo Ricciardo und Kvyat will bis dann gleich zweimal den Renault-Motor wechseln, kassiert dafür mit beiden Autos bis zu 50 Strafplätze. Auch McLaren-Honda plant mit Alonso und Button einen Motorwechsel (in Spa waren es je zwei). Auch Sainz (Toro Rosso) und das Manor-Duo Stevens und Merhi haben sich schon bei der Strafbehörde der FIA angemeldet. Interessant, dass der Weltverband für die offizielle Startaufstellung sicher wieder bis Sonntagmorgen braucht.
Für Sauber würden bei diesem Chaos schon mal mindestens die Startplätze 12 und 13 herausschauen, egal, wie man sich qualifiziert. Da wären die WM-Punkte ja nicht mehr so weit. Das bisher Quali-Ergebnis der Zürcher Oberländer notierten wir in China: 9. Nasr, 10. Ericsson. Damals kamen sogar beide Autos (wie beim WM-Start in Melbourne) in die Punkte.
Marcus Ericsson:
«Für uns war es ein produktiver Tag. Wir konnten unterschiedliche Fahrwerkseinstellungen ausprobieren. Und weil Monza bekanntlich ein ganz spezieller Hochgeschwindigkeitskurs ist, testeten wir auch mehrere Abtriebs-Einstellungen. Dabei kam es klarerweise immer zu Unterbrechungen, da das Auto in der Box neu eingestellt werden musste. Insgesamt haben wir uns fürs Wochenende in die richtige Richtung entwickelt und dazu eine Menge Daten gesammelt.»
Felipe Nasr:
«Wir haben den heutigen Tag hauptsächlich für Arbeiten auf der Aerodynamikseite genutzt, um das optimale Abtriebs-Niveau für diese Strecke zu finden. Daneben standen auch Bremstests auf unserem Programm. Alles in allem bin ich zuversichtlich fürs Wochenende. Wir arbeiten Schritt für Schritt an einigen Details, sodass ich insgesamt mit der Balance des Autos derzeit zufrieden bin.»
Marcus Ericsson:
«Für uns war es ein produktiver Tag. Wir konnten unterschiedliche Fahrwerkseinstellungen ausprobieren. Und weil Monza bekanntlich ein ganz spezieller Hochgeschwindigkeitskurs ist, testeten wir auch mehrere Abtriebs-Einstellungen. Dabei kam es klarerweise immer zu Unterbrechungen, da das Auto in der Box neu eingestellt werden musste. Insgesamt haben wir uns fürs Wochenende in die richtige Richtung entwickelt und dazu eine Menge Daten gesammelt.»
Felipe Nasr:
«Wir haben den heutigen Tag hauptsächlich für Arbeiten auf der Aerodynamikseite genutzt, um das optimale Abtriebs-Niveau für diese Strecke zu finden. Daneben standen auch Bremstests auf unserem Programm. Alles in allem bin ich zuversichtlich fürs Wochenende. Wir arbeiten Schritt für Schritt an einigen Details, sodass ich insgesamt mit der Balance des Autos derzeit zufrieden bin.»