Das WM-Schlusslicht Sauber hat sich also endlich entschieden: Das Team steigt mit Marcus Ericsson (28) und Charles Leclerc (20) und mit Alfa Romeo als Partner in seine 26. Formel-1-Saison. Nur die offizielle Pressemitteilung fehlt noch.
Alfa gewann 1950 und 1951 gleich zwölf Rennen und mit Giuseppe Farina und Juan Manuel Fangio auch zweimal den WM-Titel.
Doch viel wichtiger: Nach den vielen Irrungen 2017 an der Konzernspitze muss zuerst einmal Stabilität ins Team kommen. Dazu steht an vorderster Front der Bau eines konkurrenzfähigen Autos. Nur wenn der C37 schneller wird, haben die Fahrer auch die Chance, in die Punkte zu fahren. Vielleicht auch wieder mal aus eigener Kraft und nicht mit Hilfe von Ausfällen der Gegner.
Der Sauber-C37-Alfa verdient eine Chance. Die neuen Besitzer von Longbow S.A. haben offenbar langfristig geplant. Doch die Erfolge können nicht so lange warten. Die schwedischen Geldgeber vom Rausing-Clan (TetraPak) zeigten bisher viel Geduld, zahlten Monate für Monate alle Hinwiler Rechnungen.
Das Vertrauen muss irgendwann mal belohnt und gerechtfertigt werden. Denn sonst wird es bald dunkel im Zürcher Oberland. Ob Ericsson mit 48 punktelosen Rennen in Serie weiter der richtige Mann im Cockpit ist, darf mal angezweifelt werden. Aber die schützende Hand der Geldgeber rettet ihn jedesmal.
Leclerc weiss, wie man ein Auto schnell bewegt. Am Sonntag hat er hier in Abu Dhabi zehn Kurven vor dem Ziel Leader Alex Albon nach einem umstrittenen Manöver (Berührung von hinten) noch aus dem Weg geräumt. Aber genau solche Fighter braucht Sauber für die Zukunft.
Sicher ist sowieso: Zuerst muss das Auto den ersten Schritt in die richtige Richtung machen. Sonst nützen auch Hamilton oder Alonso nichts im Cockpit.