F1-Inside: Berger nach Bernie-Abgang
«Jetzt reden zu viele Leute mit»

Gerhard Berger hat eine klare Meinung zu den neuen Besitzern. Hier gehts zum Formel 1 inside.
Publiziert: 05.02.2017 um 08:57 Uhr
|
Aktualisiert: 12.09.2018 um 02:49 Uhr
1/5
Gerhard Berger: «Der Apparat ist zu schwerfällig und reagiert zu langsam.»
Foto: Blicksport
Roger Benoit

Seit zwei Wochen ist der GP-Zampano Bernie Ecclestone (86) weg. Was er mit seiner ewigen Aussage («In der Formel 1 funktioniert die Demokratie nicht!») meinte, erfahren wir jetzt. Gerhard Berger (57), ehemaliger F1-Pilot (1985-97): «Zu viele Leute reden momentan rein. Der Apparat ist zu schwerfällig und reagiert zu langsam!» Eine klare Meinung zu den neuen Besitzern, Liberty Media. Die Amis können nur hoffen, dass die neuen Reglemente mit den breiteren Autos und Reifen die Formel 1 plötzlich spannend machen.

Unheimlich, was man bei einem Medien-Trip alles lesen kann. Da fordert Renault die Abschaffung der Freitag-Trainings. Ross Brawn, der neue Sportchef der Amerikaner: «Weg mit den blauen Flaggen. Die Fahrer schreien ja bei jeder Attacke sofort nach den blauen Überholflaggen für den Vordermann!» FIA-Präsident Jean Todt findet «die Formel 1 grossartig. Macht keine Generalüberholung!» Sauber-Chefin Monisha Kaltenborn warnt zu Recht: «Man sollte den Kernpunkt nicht vergessen – die Fans!» Mercedes-Sportdirektor Toto Wolff: «Man sollte Ecclestone manchmal um seinen Rat fragen!»

Und was macht Liberty? Man will jedes Rennen zu einem Super Bowl aufblasen, die Preise für die Fans senken – und den Veranstaltern unter die Arme greifen! Wer füllt dann den Milliarden-Topf, aus dem die Teams den Honig schlecken? Bis zum Ende des unauflösbaren Concorde Agreement 2020 werden also weiter Boni an die Topteams verteilt werden müssen. Und Super-Profiteur Ferrari warnt schon. Präsident Sergio Marchionne «(64, der vorher in Pension gehen will): «Ich habe Liberty-Boss Chase Carey bereits gesagt, dass wir bald Gewissheit haben wollen, wie es 2021 weitergeht!» Also auch mit dem für viele umstrittenen jährlichen 100-Millionen-Dollar-Bonus! Ferrari würde (bis jetzt als einziges Team) auch gerne F1-Anteile kaufen, aber die beinhalten kein Stimmrecht! Tohuwabohu.

Ecclestone hatte vor sechs Jahren gewarnt, die Hybrid-Ära einzuführen. Sie kam 2014 – und seither hat Mercedes von den 59 Rennen 51 gewonnen! Ex-Ferrari-Chef  Luca di Montezemolo (jetzt Alitalia-Boss): «Es war damals ein Fehler von uns, den Hybrid zu unterstützen!» Die Bilanz: Nur drei rote Siege in drei Jahren, alle 2015.

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?