Bei Mercedes brennt der Baum
Der böse Wolff und das Rotkäppchen jammern

Nach der enttäuschenden Leistung beim Grand Prix in Kanada ist die Stimmung bei Mercedes angespannt.
Publiziert: 12.06.2018 um 15:39 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2018 um 05:35 Uhr
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Miese Stimmung bei Mercedes: Toto Wolff (l.) und Niki Lauda.
Foto: imago
Roger Benoit, Montreal

Man muss während der TV-Übertragung nur in die Gesichter von Toto Wolff (46) und Niki Lauda (69) schauen. Dann weiss man sofort, wie die Silberpfeile unterwegs sind.

In Montreal boten der böse Wollf und das Rotkäppchen, die mit 40 Prozent am Mercedes-Team beteiligt sind (Wolff 30, Lauda 10), ein Bild des totalen Jammers.

Dass Niederlagen zum Sport gehören, ist für das Duo leider kein grosses Thema. Die Plätze von Bottas (2.) und Hamilton (5.) bezeichnete Wolff im ORF als «Scheiss-Resultat. Ich muss es leider so sagen.»

Wolff weiter: «Nein, das ist überhaupt keine Schadensbegrenzung. Das ist ein Weckruf für alle. Denn Montreal ist normalerweise unsere Strecke, aber Ferrari war überall besser. Das stinkt mir.» Auch wenn Mercedes nach sieben Rennen in der Team-WM weiter mit 206:189 vorne liegt …

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Die Bilder des GP Kanda: Erster Ferrari-Sieg in Montreal seit 2004! Sebastian Vettel gewinnt vor Valtteri Bottas (l.) und Max Verstappen (r.).
Foto: Lukas Gorys

Das «Debakel» fing schon damit an, dass Mercedes als einziger PS-Hersteller ohne Motoren-Update anreiste: Aus Sicherheitsgründen, weil nicht alle die Kontrollen überstanden hatten.

Dann machte man bei der Reifen-Bestellung bei Pirelli (13 Sätze) einen groben Fehler, verlangte zuwenig Hypersoft-Gummi. Was die Qualifikation beeinträchtigte.

Lauda: «Und dann war uns Ferrari auch noch im Benzinverbrauch weit überlegen.» Dass der Motor von Hamilton am Ende überhitzte, gehört ebenfalls zu den negativen Punkten.

Lewis: «Ein Wunder, dass ich ins Ziel kam. Und so nicht noch mehr Punkte auf Vettel verlor.» Der Brite, der zum 32. Mal in Serie (seit dem Motorschaden 2016 in Malaysia!) immer punktete, liegt jetzt mit 120:121 zurück.

«Ein Wunder, dass ich ins Ziel kam», sagt Lewis Hamilton.
Foto: Lukas Gorys

Vier Jahre in Serie hat Mercedes jeweils den Fahrer- und den Team-Titel gewonnen. 2018 ist dieses einzige Ziel für die Nobelmarke aber kein Selbstläufer mehr. Das ganze Team muss jetzt beissen, leiden und Kritik einstecken. Wolff: «Mit harter Arbeit allein ist es offenbar nicht mehr getan. Jetzt sind Konsequenzen erforderlich.»

Vielleicht sollten die Chefs mal vor der eigenen Türe anfangen. Das wochenlange Theater um eine Vertragsverlängerung von Hamilton bringt auch nicht gerade die nötige Ruhe ins erfolgsverwöhnte Team.

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