Das sind immerhin noch vier Zähler mehr als die drei Schlusslichter Alfa-Sauber (8), Haas-Ferrari (3) und Williams-Mercedes (0) während der ganzen Saison zusammen.
Endlich andere Namen
Als in Monza keiner der drei Giganten nach 146 Rennen (oder seit Räikkönen 2013 auf Lotus-Renault in Melbourne) erstmals nicht den Sieger stellte und auch keinen Podestplatz eroberte, war die «Schadensbegrenzung» mit 17 Punkten noch besser als jetzt in Bahrain.
Die Formel 1 hat den Fans endlich wieder etwas Spannung zurückgegeben: Gasly, Sainz, Stroll in Monza. Pérez, Ocon, Stroll in Bahrain.
Was erwartet Bullen-Trio?
Weltweiter Applaus. Natürlich nicht für die mit 20 000 Euro gebüssten Reifen-Kasper von Mercedes. Nicht für Ferrari, wo Leclerc wieder mal die Nerven verlor und der plumpe 6. WM-Platz für die Roten jetzt Tatsache ist.
Und auch nicht für Red Bull-Honda, wo Alex Albon (24) seine Chance erneut nicht nutzte – nur Platz sechs.
Es war offenbar die vorletzte Chance für den Thai, sein Cockpit für 2021 zu retten. Aber was erwarten Team-Mitbesitzer Didi Mateschitz (76), Direktor Christian Horner (47) und Bullen-Sportberater Helmut Marko (77) von Albon?
Red Bull braucht Verstärkung
Die zwei dritten Plätze in Mugello und beim ersten Bahrain-Rennen sind kein Leistungsausweis. Genau wie die 96 Punkte Rückstand auf Super-Max Verstappen mit schon fünf unverschuldeten Nullern!
Red Bull will 2021 – nach 2013 mit Vettel – endlich wieder Weltmeister werden. Nun, Honda wird seinen Hybrid im Abschiedsjahr nochmals verbessern. Aber mit Albon kann man Mercedes auch in der Team-WM nicht am Nerv kitzeln.
Macht Familie Yoovidhya Druck?
Aber Red Bull muss wohl auf die Besitzer-Familie aus Thailand Yoovidhya (51 Prozent) Rücksicht nehmen.
2016 kam für Kvyat die Zurückversetzung ins B-Team nach drei Rennen (für Verstappen, der in Barcelona gleich siegte). 2019 degradierte man Gasly eiskalt während der Sommerpause – für Albon. Da kannte man kein Erbarmen.
Pérez begann Karriere in Hinwil
Nun, Red Bull hat wenigstens nicht mehr ausgeschlossen, erstmals einen «Fremden» ausserhalb des eigenen Förderungsprogrammes zu holen. Dieser Mann hat am Sonntag in seinen bisher 190 Rennen nicht zum ersten Mal seine Visitenkarte abgegeben: Sieger Sergio Pérez (30).
Der Mexikaner, von Racing Point-Mercedes für 2021 wegen Vettel längst in die Wüste geschickt, verdiente seine ersten Formel-1-Sporen (wie Vizeweltmeister Massa und Weltmeister Räikkönen) in Hinwil bei Sauber.
Hülkenberg nur Aussenseiter
Pérez ist bereit für das Duell gegen Verstappen. Es wird zwar krachen, aber Red Bull hätte endlich wieder ein Team. Natürlich hofft man vor allem in Deutschland, dass der Albon-Nachfolger Nico Hülkenberg (33) heisst. Er war ja zweimal der Pérez-Ersatzmann während dessen Corona-Erkrankung. Hülk würde dann nach 178 Rennen endlich seinen ersten Podestplatz erreichen.