Ausgerechnet er. Der Lokalmatador. Er, der hier 2008 trotz Sieg am WM-Titel vorbeischrammte, weil Lewis Hamilton 400 Meter vor dem Ziel noch Timo Glock überholte und mit Platz fünf sich die Krone sicherte (98:97).
Williams-Pilot Felipe Massa tritt Ende dieser Saison zurück. Zum letzten Mal geht er in Sao Paolo, auf seiner Heimstrecke, an den Start. Und dann dies: Ausfall in der 48. Runde. Allen brasilianischen Fans stockt der Atem.
Massa läuft vom Unfall-Ort weg, hängt sich eine Brasil-Flagge um, weint hemmungslos und grüsst ins nun tobende Publikum. Bei diesem Abschied bleibt kein Auge trocken.
In den Boxen stehen die diversen Mechaniker Spalier, Massa umarmt sie. Bei ihm sind seine Ehefrau Anna Raffaela Bassi und sein Sohn Felipinho. Hochemotionale Momente.
Als Massa die Strecke nach dem Rennen verlässt, trifft er auf rund 50 wartende Fans. Sie applaudieren ihm, wollen Selfies. Wieder schiessen ihm Tränen in die Augen.
Elf Mal stand der 35-Jährige bei einem GP zuoberst auf dem Podest. Seine Formel-1-Karriere begann er 2002 bei Sauber. So nah wie 2008 in Sao Paolo kam er dem WM-Titel nie. (R.B./yap)