Die Zahl scheint aus einer anderen Zeit zu stammen. 50´000 Fans an einem Sport-Event! Doch die Rennstrecken-Betreiber von Portimao wollen nichts davon wissen, wegen der Corona-Pandemie Geisterrennen zu veranstalten. Jeweils 50´000 Zuschauer sollen dabei sein, wenn erstmals in Portimao die Formel 1 (25. Oktober) und dann auch noch die Töff-WM (22. November) gastiert.
«Wir sind der Testdummy für alle zukünftigen Grossevents, das muss jedem klar sein. Die Fans müssen sich korrekt verhalten, es gibt keinen Spielraum», sagt Paulo Pinheiro, der Geschäftsführer des «Autodromo International do Algarve».
Eine Zuschauermasse wie nie in den letzten Monaten an einem internationalen Sport-Event: Wie ist das möglich? Einerseits, weil die Politik in Portugal überhaupt erst einen Grossevent dieser Grösse mit so vielen Besuchern zulässt. Und natürlich mit den entsprechenden Schutzmassnahmen.
Mit Begleitung aufs WC
Pinheiro sagt bei «speedweek.com»: «Wenn du dir ein Ticket kaufst, bekommst du es nach Hause geschickt. Zusammen mit zahlreichen Regeln, denen du zustimmen musst.» Die da sind: Maskenpflicht. Regelmässiges Hände-Desinfizieren. Pinheiro: «Wer auf die Toilette muss, muss das in Absprache mit den Ordnern tun!»
Mit 50´000 Fans an der Rennstrecke im Süden Portugals wären auf den Tribünen ca. jeder zweite Sitzplatz besetzt. Es geht den Organisatoren aber nicht um die Abstände. Sondern darum, dass die Eingänge, Kassen, Toiletten, Verpflegungsstände und andere Infrastruktur nicht ans Limit kommt. «50´000 Menschen sind viel, aber so funktionieren unsere Prozesse ohne Stress», versichert Pinheiro.
Polizei soll abends Fan-Partys verhindern
Auch für die Anreise gibt’s Vorschriften. Rennsport-Fans aus dem Ausland sind angehalten, auf dem Flughafen in Faro zu landen. «Dann wird dir gesagt, wo du einen Mietwagen nehmen kannst, auf welcher Strasse du an die Rennstrecke kommst und wo du dort zu parken hast.» Ein Ordner holt die Fans direkt beim Auto ab und zeigt den Weg zum Eingang und zum Sitzplatz.
Doch was, wenn die F1- und MotoGP-Fans am Abend in der Stadt Party machen wollen? Geschäftsführer Pinheiro: «Die Party wird sein, sich in Sicherheit ein Rennen anzusehen. In den Städten Portimao und Alvor werden wir am Wochenende 5000 Polizisten mehr als sonst haben, die alles kontrollieren.»