Angst vor Gangster-Überfällen beim GP do Brasil
So schützen sich die Teams vor dem F1-Horror

Es war nur die letzte Wildwest-Episode. Vor einem Jahr wurde der Mercedes-Bus von Banditen gestürmt. Jetzt will die Polizei die Teams besser schützen.
Publiziert: 09.11.2018 um 08:00 Uhr
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Aktualisiert: 17.11.2018 um 18:12 Uhr
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Die Vorbereitungen für den GP Brasilien laufen. Auch in der Sauber-Box.
Foto: Lukas Gorys
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Roger BenoitFormel-1-Experte

Der GP do Brasil gehört in Interlagos auf 750 Metern zu den Lieblingsstrecken der Piloten. Aber da ist auch die Angst neben der 4,3 km langen Piste. Die Angst vor den Banditen.

«Bis jetzt blieb unser Team vor diesem Horror verschont. Wir können nur auf Holz klopfen, damit es so bleibt», sagte Red-Bull-Teamchef Horner am Donnerstag zu BLICK.

«Wildwest-Szenen brauchen wir nicht mehr»

Bei Mercedes sitzt die Erinnerung an 2017 noch tief. Mercedes-Chef Toto Wolff: «Diese Wildwest-Szenen brauchen wir nicht mehr.» Klar, vor einem Jahr wurde kurz nach dem Ausgang der Rennstrecke auf der langen Strasse bergab Richtung Sao Paulo der Mercedes-Bus gestürmt, die Mitarbeiter auf die Knie gezwungen und mit Waffen bedroht. In kurzer Zeit waren alle Uhren, Pässe, Telefon und das Bargeld weg.

Nach dem Raub ballerten die Banditen noch wild durch die Gegend.

Ein Sauber-Bus wurde gerammt, angehalten und die Leute einfach schnell ausgeraubt. Wie bei Williams. Als es auch noch den Pirelli-Bus erwischte, sagten die Italiener aus Sicherheitsgründen die geplanten Testfahrten hier ab.

Armut und Reichtum innert wenigen Metern

Ja, es war schon mutig, neben der riesigen Favelas-Siedlung eine Formel-1-Strecke hinzustellen. Nirgendwo treffen Armut und Reichtum in wenigen Metern aufeinander.

Vor zwölf Jahren wurde in den BMW-Sauber-Bus geschossen, 2010 wollte man Jenson Button entführen. Die Liste ist fast ohne Ende.

Die Polizei verspricht immer mehr Präsenz. Aber viele Teams verlassen die Strecke eben erst nach Mitternacht. Jetzt sind Logos auf den Bussen verboten, die meisten Teams bitten die Mitarbeiter ihre Kleidung vor der Abfahrt zu wechseln. Parkscheine können jetzt auf allen Autos entfernt werden. Genügt das zur Sicherheit?

Lewis: «Verantwortliche sollten reagieren!»

Fünffach-Weltmeister Hamilton: «Zehn Jahre komme ich jetzt nach Interlagos. Und immer werden neue wilde Geschichten erzählt. Da sollten vielleicht die Verantwortlichen auch mal reagieren!»

Der letzte Rat der Polizei für die Teams: «Bei Rotlicht im Notfall einfach weiterfahren.»

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