Fernando Alonso ist dieses Jahr nicht zu beneiden: Nur in drei Rennen sieht der zweifache Weltmeister mit seinem defektanfälligen McLaren die Zielflagge. In zwei weiteren schafft er es dank der zurückgelegten Distanz immerhin ins Klassement.
Auch das Rennen in Monza läuft alles andere als reibungslos: Wie schon eine Woche zuvor in Spa kommt ihm Jolyon Palmers Renault in die Quere. Der Brite wehrt sich mit Händen und Füssen gegen Alonso, kürzt gar eine Schikane ab.
Alonso kommentiert die Szene so: «Als wir in die Schikane gefahren sind, waren wir nebeneinander. Ich habe die Schikane gekriegt, er nicht. Er ist einfach weitergefahren und ist vor mir geblieben. Normalerweise ist das ganz klar in den Regeln: Wenn zwei Autos durch eine Schikane fahren, der eine sie kriegt und der andere nicht, muss er die Position zurückgeben. Diesmal müssen die Leute bei der FIA wohl ein Heineken getrunken haben.»
Obwohl Palmer eine Fünf-Sekunden-Strafe aufgebrummt bekommt, ist Alonso mit dem Entscheid der Kommissäre nicht einverstanden. «Dank Jolyon hatten wir weitere drei oder vier Runden Kühlungsprobleme, die dem Getriebe zugesetzt haben. Wenn man im Fussball ein Handspiel begeht, dann ist es auch ein Foul. Ein Foul sollte immer eine Strafe nach sich ziehen.»
Palmer ist Alonsos Taxi-Chauffeur
Anders sieht die Sicht der Dinge bei Palmer aus: «Ich war vorne, als wir in die Kurve gefahren sind. Er hat einfach nur extrem spät gebremst und mich von der Strecke gefahren.»
Als Alonso später von Palmers Ausfall erfährt, quittiert er dies per Boxenfunk mit einem knappen «Karma».
Der Zwischenfall in der zweiten Schikane ist übrigens nicht das erste Aufeinandertreffen der beiden Kontrahenten am Monza-Sonntag. Als sogar bei der Fahrerparade (!) Alonsos Auto streikt, übernimmt Palmer den Taxi-Dienst. «Das war vielleicht die beste Runde des Tages», meint der Spanier sarkastisch. (cmü)