Nach je zwei Siegen in den ersten vier Rennen lässt jetzt Mercedes wieder die Muskeln spielen. Der Silberpfeil wurde an allen Fronten modifiziert (man beachte nur die lange und dünne Nase). Ferrari kam da mit seinen Upgrades am Freitag noch nicht ganz mit.
Am Morgen fehlte eine Sekunde, am Nachmittag waren es noch drei Zehntel. Und jedes Mal lag Räikkönen vor Vettel. In der WM führt Mercedes gegen die Roten mit 136:135.
Dass zwei unterschiedliche Teams jeweils zwei Erfolge in den vier Startrennen feiern konnten, gab es übrigens zuletzt 1995 – mit Benetton (zweimal Schumi) und Williams (zweimal Damon Hill)!
Sauber-Fans staunen…
Bei Sauber wurden einige Teile, die die überraschende Überhitzung im C36 beseitigen sollen, nicht fertig. Da muss man auf Monaco am 28. Mai warten. Viele Fans staunen und fragen sich zu Recht: Warum überhitzt der Sauber? Man blieb doch extra bei der alten Ferrari-Power, um das neue Auto ohne Sorgen bauen zu können. Es waren also alle Details vom Antriebsstrang bekannt. Da hat sich eine Abteilung in Hinwil im Winter offenbar bös verhauen.
Die fehlenden Modifikationen lassen natürlich in Barcelona kaum Hoffnung aufkommen. Platz 16 (Ericsson) und 17 (Wehrlein) am Morgen, die Ränge 16 (Ericsson) und 19 (Wehrlein) am Nachmittag sagen fast alles. Der Schwede war also zweimal schneller als der höher eingestufte Deutsche.
Nichts als Honda-Ärger
Beim zweiten Team des Elends, McLaren-Honda, konnte sich wenigstens der Belgier Stoffel Vandoorne im ersten Training etwas ins Mittelfeld vorschieben. Am Nachmittag gab es dann wieder Position 13…
Und Fernando Alonso? Nun, am Morgen kam der Nationalheld gerade mal auf eine gezeitete Runde. Dann rollte er – es war die 13. Minute – mit rauchendem Motor neben die Piste. «Engine problems», funkte der Spanier nüchtern in den Bordfunk. Als die Helfer den Boliden auf den Abschleppwagen hieven wollte, floss literweise Öl auf den Asphalt. Fernando Alonso, in Barcelona sieben Mal auf dem Podest, weiss gar nicht mehr, was er sagen soll.
Alonso zweimal Letzter!
Am Nachmittag das gleiche Theater. Zweimal ging Alonso auf die Strecke – und kam gleich wieder an die Boxen zurück. Später gelangen ihm immerhin 22 Runden (so wenig wie keiner)… Es reichte nicht, um Sauber zu schlagen.
Der zweifache Weltmeister von 2005 und 2006 ist sicher froh, wenn er am Sonntagabend von Barcelona nach Amerika fliegen kann. Am Montag beginnt in der Hölle von Indianapolis das erste offizielle Training für die 500 Meilen – am gleichen Datum wie Monte Carlo…
Viele Gäste kommen…
Bei Sauber werden die japanischen Eskapaden natürlich mit Interesse verfolgt. Man muss hoffen, dass Honda in der Formel 1 die vielen Probleme schnell in den Griff bekommt. Denn ab 2018 geht der Sauber C37 ja mit dem Honda-Turbo auf die Reise. In eine bessere Zukunft?
Am Samstag wird in Barcelona der neue Sauber-Besitzer, CEO Pascal Picci (59) von Longbow S.A., erwartet. Er hat den früheren Boss Peter Sauber (73) eingeladen. Was für eine emotionale Rückkehr. Angesagt haben sich am Samstag auch Ex-GP-Boss Bernie Ecclestone (war jetzt zwei Tage beim Tennis-Turnier in Madrid). Und am Sonntag gibt sich Red-Bull-Besitzer Didi Mateschitz die Ehre. Als stolzer Macher des Bundesliga-Vizemeisters RB Leipzig.
Auch Vettel blieb liegen
Zehn Minuten nach Alonso hatte es am Morgen übrigens auch WM-Leader Vettel erwischt. Er bremste auf der Zielgeraden ab – und liess den Ferrari von den Mechanikern rückwärts an die Boxen zurückschieben. «Das Getriebe», sagte der Deutsche am Funk. Doch die genauere Untersuchung ergab: Probleme mit einem Radträger. In der letzten Trainingsminute um 15.30 Uhr musste dann Vettel noch ins Kiesbett ausweichen!
Sirotkin: Nur zehn Runden
Bei Renault musste man wieder den Russen Sergej Sirotkin (einst bei Sauber als Stammpilot 2014 angekündigt) einsetzen – für Palmer. Ja, wer Millionen als dritter Fahrer bezahlt, will auch mal rumgurken. Auch wenn es nur für zehn Runden ist.
Bei Haas-Ferrari entschied ein Münzwurf, wer am Freitag als erster Pilot die neuen Modifikationen bekommt. Magnussen gewann, war aber nur um 0,1 Sekunden schneller als Grosjean. Die Positionen 7 und 8 zeigen den Aufwärtstrend im B-Team von Ferrari. Am Nachmittag lag dann der «halbe Schweizer» aus Genf wieder vor dem Dänen.
Die Bullen holen auf…
Auch Red Bull hat mit seinem modifizierten RB13 Fortschritte gemacht, ist fast schon an Ferrari dran. Vorjahressieger Verstappen (5.) lässt die Bullen hoffen. Auch wenn der Renault-Motor natürlich weiter das grösste Problem darstellt.
Marcus Ericsson
«Es war ein positiver Freitag. Wir hatten einige neue Teile am Auto, die wie erwartet funktionierten. Ausserdem haben wir unterschiedliche Fahrwerksabstimmungen getestet und konnten Fortschritte erzielen. Auf den Medium- und harten Reifen kamen wir weniger gut zurecht, als mit den weichen Reifen, was vor allem für das Nachmittagstraining gilt. Das ist ein gutes Zeichen für morgen. Dennoch müssen wir weiter sehr hart daran arbeiten, um weitere Schritte nach vorne machen zu können.»
Pascal Wehrlein
«Ein typisches Freitagstraining, in dem wir wie immer einige nützliche Daten sammeln konnten, dieses Mal insbesondere im Hinblick auf die neuen Aerodynamik-Teile. Derzeit ist es aber noch zu früh, um Vorhersagen bezüglich etwaiger Verbesserungen treffen zu können, weil wir heute mit dem Auto einige Schwierigkeiten hatten. Diese müssen wir zuerst noch genau analysieren. Wie auch immer, ich bin zuversichtlich, dass wir das Auto für morgen verbessern können.»
Marcus Ericsson
«Es war ein positiver Freitag. Wir hatten einige neue Teile am Auto, die wie erwartet funktionierten. Ausserdem haben wir unterschiedliche Fahrwerksabstimmungen getestet und konnten Fortschritte erzielen. Auf den Medium- und harten Reifen kamen wir weniger gut zurecht, als mit den weichen Reifen, was vor allem für das Nachmittagstraining gilt. Das ist ein gutes Zeichen für morgen. Dennoch müssen wir weiter sehr hart daran arbeiten, um weitere Schritte nach vorne machen zu können.»
Pascal Wehrlein
«Ein typisches Freitagstraining, in dem wir wie immer einige nützliche Daten sammeln konnten, dieses Mal insbesondere im Hinblick auf die neuen Aerodynamik-Teile. Derzeit ist es aber noch zu früh, um Vorhersagen bezüglich etwaiger Verbesserungen treffen zu können, weil wir heute mit dem Auto einige Schwierigkeiten hatten. Diese müssen wir zuerst noch genau analysieren. Wie auch immer, ich bin zuversichtlich, dass wir das Auto für morgen verbessern können.»