Alles lacht über die rote Gurke
Hier realisiert Vettel, dass der WM-Titel weg ist!

Wieder Hohn und Ärger für Ferrari. Das Panikorchester gibt eine Woche nach Malaysia in Japan ein Zusatzkonzert. Aus der roten Göttin ist eine rote Gurke geworden.
Publiziert: 09.10.2017 um 11:54 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 11:56 Uhr
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Vettels rote Göttin ist eine rote Gurke geworden.
Foto: AP
Roger Benoit

Es geschieht vor einer Woche beim GP Malaysia in Sepang. Kimi Räikkönen kann neben Pole-Mann Lewis Hamilton gar nicht losfahren. Gestern im japanischen Suzuka tuckert Sebastian Vettel neben Hamilton wenigstens davon, verliert dann aber Platz um Platz. Bis in der 5. Runde der Kommandostand befiehlt: «Auto an die Boxen fahren, wir geben auf!»

Worte, die bei Ferrari-Präsident Sergio Marchionne (65) erneut Wutausbrüche auslösen wer­den. Nach Malaysia tobt er über sein Panikorchester: «Wenn ein Ferrari aus der ersten Reihe nicht losfahren kann, machen wir uns weltweit lächerlich. Es gibt organisato­rische Änderungen!»

Und was sagt der Italo-Kanadier jetzt, da der Rückstand von Vettel auf Japan-Sieger Hamilton 59 Punkte beträgt? Italiens Medien glauben gar, dass der Kopf von Team­­­­chef Maurizio Arrivabene rollen könnte.
«Alles Quark! Wir sind alle am Limit. Da gehen eben Teile kaputt», sagt Vettel. «Wenn wir wüssten, was da momentan passiert, würden wir es abstellen. Wir geben nicht auf, wir geben weiter Vollgas!»

Ein Satz, der in acht Tagen eine andere Bedeutung erhalten hat. In Malaysia hat Ferrari Ärger im Turbo-Umfeld. Vettel muss ohne Quali-Zeit als Letzter starten, Räikkönen wird fünf Minuten vor dem Start neben Hamilton weggeschoben.
In Suzuka muss eine Zündkerze in letzter Minute ge­wechselt werden. Mercedes-Aufsichtsrat Niki Lauda: «Die dürfen eine Zündkerze sofort wechseln, wir mussten in Malaysia zweimal bei der FIA anfragen und auf eine Antwort warten!»

Nun, die Zündkerze allein stoppt den Ferrari nicht. Da ist auch in den Eingeweiden des neuen Motors (ab Malaysia) was faul. Die rote Göttin ist eine rote Gurke geworden.

Der Frust sitzt tief bei Vettel

Vettel meldet nach dem Start: «Wenig Leistung.» Schon sind Verstappen, Ocon, Ricciardo und Bottas am vier­fachen Weltmeister vorbei. Vettel muss an die Box. Während die Mechaniker arbeiten, steht er fast entgeistert neben seinem Spielzeug. Traurig, das neue Debakel ahnend und den Titelträumen ade sagend. «Das ist bitter!»

Zu allem Ungemach kassiert er noch eine kuriose Verwarnung – weil er während der japanischen Nationalhymne vor dem Start bei den Piloten schwänzt. Der Frust sitzt beim Deutschen tief. Er verlässt die Strecke im Privatwagen, kurz nachdem Hamilton den einzigen Boxenstopp macht.

Vettels Teamkollege Räikkönen wird mit 32 Sekunden Rückstand farbloser Fünfter. Damit kann Ferrari auch den WM-Titel bei den Teams endgültig vergessen: 145 Punkte hinter Mercedes.

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