Die punktelose Saison 2014 mit 13 Ausfällen und dem miesen 10. WM-Schlussrang sowie die negativen Schlagzeilen haben in Hinwil tiefe Spuren hinterlassen. Ein Team kämpft mit zwei Pay-Drivern (Nasr und Ericsson) weiter ums nackte Überleben.
Man muss Sauber ein grosses Kompliment machen, dass man die Zuverlässigkeit so verbessern konnte. Dazu half natürlich auch der jetzt bessere Antriebsstrang von Ferrari aus Maranello.
Mit ein wenig Glück würden die Hinwiler auf dem Podest sogar von ganz oben grüssen. Die zwei Nichtklassierungen (man muss 90 Prozent der Renndistanz zurücklegen) waren unnötig.
* In Malaysia segelte der oft zu ungestüme Schwede Marcus Ericsson (25) bereits nach drei Runden ins Kiesbett. Ein klarer Anfängerfehler.
* In Silverstone blieb der hochgelobte Brasilianer Felipe Nasr (23) bereits in der Ausfwärmrunde liegen, musste sich an die Boxen zurückschieben lassen. Dort stellte man fest: Getriebeschaden. Nasr: «Plötzlich klemmte der sechste Gang!» Nichtstart! In Sotschi, wo es morgen um 9 Uhr mit dem ersten Training losgeht, bekommt Sauber für Samstag/Sonntag neue Motoren. Oder eben neue alte, mit der Montreal-Spezifikation. Die Monza-Bombe behält Ferrari für sich!
Da es für beide Fahrer der vierte Motor ist, gibt es keine Strafe. Aber das jetzige PS-Herz muss bis Saisonende halten, sonst gehts zurück in der Startaufstellung. In den Freitagstrainings kommt jetzt Motor 3 zum Einsatz. «So können wir am ersten Tag mehr Kilometer fahren», sagt Chefingenieur Giampaolo Dall’Ara lachend.