Vor mehr als neun Monaten verunfallte der Formel-1-Pilot Jules Bianchi (†25) beim Grand Prix von Japan in Suzuka. Er fuhr in seinem Marussia-Ferrari gegen einen Bergungskran, der den verunfallten Sauber von Adrian Sutil aus der Gefahrenzone schaffen sollte.
Dabei hatte sich Bianchi schwere Hirnverletzungen zugezogen und lag seither 285 Tage im Koma.
Jetzt ist er gestorben. Das erklärte die Familie in der Nacht auf heute auf Facebook. Er sei am Freitagabend im Spital in Nizza gestorben. «Jules hat bis zum Ende gekämpft, wie er es immer gemacht hat, aber gestern ist sein Kampf zu Ende gegangen.»
Die Familie Bianchi – Mutter Christine und Vater Philippe und die Geschwister Tom und Mélanie – bedanken sich beim Spital-Personal, das sich immer mit sehr viel Liebe um Jules gekümmert habe. Sie bedanken sich auch bei Jules' Kollegen und Freunden, die in dieser schweren Zeit immer für ihn da waren.
«Es ist unerträglich, eine tägliche Folter. Für mich ist das schlimmer, als wenn er gestorben wäre!», hatte Vater Philippe Bianchi noch letzte Woche gesagt.
Der Franzose fuhr für Marussia (heute Manor). Der Rennstall twitterte: «Wir sind bestürzt, dass Jules nach so einem harten Kampf gestorben ist. Es war ein Privileg, dass er für unser Team gefahren ist.»
Es ist dies der erste Todesfalls eines Formel-1-Piloten seit dem tragischen Unfall von Ayrton Senna vor 7747 Tagen. Die brasilianische Legende kam am 1. Mai 1994 in Imola nach einem Crash in der Tamburello-Kurve mit seinem Williams-Renault ums Leben.
Jules Bianchi ist der 33. tödlich verunfallte Pilot in der Formel-1-Geschichte (siehe Liste). (kab/cmü/R.B.)