80. Pole für Briten in Suzuka
Hamilton zeigt den Meister – Ferrari verpokert sich total

Zum 80. Mal steht Lewis Hamilton (Mercedes) auf der Pole. Der WM-Leader ist auch beim GP Japan der Quali-Sieger. Mies läuft es Ferrari. Die Roten verpokern sich vor dem Q3 mit den Reifen. Vettel wird nur Neunter!
Publiziert: 06.10.2018 um 09:56 Uhr
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Aktualisiert: 06.10.2018 um 18:53 Uhr
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Der Ferrari-Bolide von Sebastian Vettel mit den grünen Intermediates-Reifen.
Foto: Lukas Gorys
Roger Benoit und Marc Ribolla

Für Ferrari endet das Qualifying beim GP Japan in Suzuka mit einem Debakel. Der WM-Zweite Sebastian Vettel und sein Teamkollege Kimi Räikkönen werden vor dem Q3 Opfer einer komplett falschen Reifenstrategie der Roten! Es ist der Flop des Jahres. Ein erneuter von Ferrari.

Vettel und Räikkönen gehen wegen der feuchten Strecke mit den grünen Intermediate-Reifen raus, die Mercedes-Star um WM-Leader Lewis Hamilton und Valtteri Bottas hingegen mit den Supersofts. Doch schon nach einer Runde tauchen die Roten wieder an der Box auf und ziehen ebenfalls die Supersofts auf. Weil die Strecke doch nicht so nass ist, wie erwartet.

Die Zeit, die Ferrari in der Boxengasse verbringt, fehlt am Schluss im Pole-Kampf. Vettel leistet sich zudem noch einen Ausrutscher und wird am Ende nur Neunter (oder eben Achter nach der Strafversetzung von Ocon wegen zu hohem Tempo bei roter Flagge)...

Enttäuscht sagt Vettel anschliessend: «Hinterher ist immer alles einfacher und von aussen sowieso. Wir haben halt gedacht, es würde nasser. Hätte es geklappt, wären wir jetzt die Helden. Den entscheidenden Fehler machte aber ich auf meiner schnellsten Runde, als ich in Spoon rausrutschte.» Pech für Ferrari: Gegen Ende des Q3 setzt der Regen tatsächlich stärker ein.

Zum 56. Mal eine Mercedes-Doppelstartreihe

Die Helden sind nun einmal mehr die Silberpfeile. Hamilton schnappt sich die 80. Pole der Karriere vor Teamkollege Bottas. Zum 56. Mal in der F1-Geschichte stehen die Mercedes in der ersten Startreihe. Hamilton: «Ein unglaublicher Job des Teams. Die 80. Pole, ich kann es nicht glauben. Dieses Qualifying hat gezeigt, dass wir das beste Team sind.» Der unterlegene Bottas meint: «Lewis ist unschlagbar hier.»

Als Dritter geht Red-Bull-Pilot Max Verstappen am Sonntag ins Rennen (7.10 Uhr, SRFzwei live). Der Holländer zufrieden: «Es fühlt sich wie eine Pole an. Strategisch haben wir Ferrari geschlagen.» Auf die Frage, wie er sich im Titelkampf Hamilton – Vettel verhalten werde, antwortet er lapidar: «Welcher Titelkampf?» Vettel wird beissen müssen, um Verstappen im Rennen knacken zu können. Wenn er überhaupt zu ihm aufschliessen kann...

Weiterer Riesenvorteil für Mercedes: Die Silberpfeile können mit den Soft-Reifen starten, die anderen müssen zuerst die Supersofts aufziehen! Und dann im Rennen wechseln. Der Unterschied macht rund 0,5 Sekunden pro Runde aus.

Sauber muss leiden – Ericsson crasht

Brutal: Um 16 Tausendstel verpasst Alfa-Sauber-Pilot Charles Leclerc als Elfter das Quali-Finale – Besonders bitter, dass ausgerechnet die Konkurrenten von Toro Rosso Zehnter (Hartley) und Neunter (Gasly) werden.

Erstmals schaffen beide Toro Rosso mit den Honda-Motoren (40 PS mehr als Sauber) den Sprung ins Q3. Für Sauber ists eine Katastrophe im Punkteduell in der Konstrukteurswertung mit Toro Rosso... Die Hinwiler liegen 27:30 hinten.

Noch übler erwischt es Marcus Ericsson. Der Schwede crasht im Q1 und beschädigt seinen Boliden. Startplatz 20 im Rennen blüht ihm.

Unheimliche Parallele: Ericsson donnert in Kurve 7 raus. In der gleichen Kurve wie 2014 das Todes-Drama mit Jules Bianchi im Marussia passierte. Damals war es mit Adrian Sutil ebenfalls ein Sauber, der crashte. Bianchi knallte daraufhin im Kampf mit Ericsson bei schlechter Sicht in den Bergungsbagger von Sutils Boliden. Die Bilder ähneln sich 2018 wie 2014. Beide Mal baumelt ein Sauber am Haken...

Hier gehts zur Startaufstellung!

Sauber-Pilot Marcus Ericsson steigt aus seinem beschädigten Boliden aus.
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