Am Äquator ist heute Abend die Hölle los. Es geht 61 Mal durch die hell erleuchtete Millionenmetropole Singapur. Auf jeder Runde warten 23 Ecken und über 70 Schaltvorgänge am Lenkrad! Im Cockpit schwitzen die Piloten bei über 65 Grad. Die Aussentemperatur fällt dabei nicht unter 30 Grad. Die Ärzte warnen: Füllt eure Trinkflaschen. Es drohen bis zu vier Kilo Gewichtsverlust.
WM-Leader Hamilton zu SonntagsBlick: «Ein einzigartiger und fahrerisch schwieriger Grand Prix. Physisch und mental werden wir hier mehr als irgendwo gefordert. Ein kleiner Konzentrationsfehler – und du klebst in der Mauer!»
Klar haben hier in elf Rennen nur Weltmeister gewonnen: Hamilton und Vettel (je 4), Alonso (2) und Rosberg. Acht Pole-Männer siegten. Nur drei scheiterten vom besten Startplatz: 2008 war es Massa im Ferrari, der bei einem Boxenstopp gleich den ganzen Tankschlauch mitriss. 2012 erlebte Hamilton im McLaren-Mercedes einer seiner seltenen Ausfälle: Getriebeschaden. Und 2017 war Pole-Mann Vettel in den Startcrash mit Räikkönen und Verstappen verwickelt.
Hat Ferrari einen «Super-Power-Knopf»?
Heute hofft der zweifache GP-Sieger Charles Leclerc (21) nach seiner dritten Pole-Position in Serie, dass es ihm besser ergeht: «Wir müssen bei Ferrari das Hoch ausnutzen. Das Team hat in den letzten Monaten hart gearbeitet, damit wir näher an Mercedes herankommen!»
Silberpfeil-Superstar Hamilton, um 0,191 geschlagen, wundert sich: «Ich weiss nicht, wie die Roten plötzlich diese Power hervorzaubern. Mir ist ja eine fast perfekte Runde gelungen!»
Red-Bull-Boss Christian Horner zu SonntagsBlick: «Sehr seltsam!» Nun, die Topteams haben bei der FIA schon mal sachte angefragt und um eine Untersuchung gebeten. Und das Fachmagazin «auto motor und sport» spricht von sagenhaften 55 PS, die «irgendwo mit einem Super-Power-Knopf» abgerufen werden können.
Leclerc hat gestern zum achten Mal in Serie Teamkollege Vettel geschlagen. Das tut weh, denn der vierfache Weltmeister fightete wie verrückt. Es reichte trotzdem nur zum dritten Platz.
Und Alfa-Sauber? Giovinazzi wird 10., 12. Räikkönen, der sich mit einem Mauerkuss hinten links die Felge kaputt schlug. Manager Zehnder: «Es hätte schlimmer kommen können!» Chef Vasseur: «Mich interessieren nur die Punkte am Sonntag!»