2008 Crash-Gate, 2019 Brems-Gate
Betrugs-Theater um Renault!

Renault stehen schwere Zeiten bevor. Und zwei Ex-Weltmeister loben Hamilton und Verstappen. Hier gehts zum Formel 1 inside mit Roger Benoit.
Publiziert: 20.10.2019 um 10:19 Uhr
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Singapur 2008. Das war wohl zu heftig …
Foto: imago sportfotodienst
Roger Benoit

In 66 Tagen ist Weihnachten. Zwei britische Ex-Weltmeister haben jetzt schon zwei Superstars verbale Geschenke unter den Baum gelegt. Jenson Button (Champion 2009) würdigte einen Holländer: «Max Verstappen ist wohl der schnellste GP-Pilot und das grösste Talent aller Zeiten!» Damon Hill (1996): «Leider bekommt Lewis Hamilton noch immer nicht die Anerkennung, die er verdient.» Verstappen fährt in einer Woche mit erst 22 Jahren bereits seinen 99. Grand Prix – in
Mexico City, wo er 2018 im Red Bull-Renault siegte! Vor Vettel, Räikkönen, Hamilton und Bottas.

Ricciardo und Hülkenberg wissen Bescheid

Keine frohen Festtage stehen bei Renault vor der Türe. Noch immer schwebt das Betrugs-Verfahren nach dem 12-seitigen Protest von Racing Point-Mercedes in Japan im Raum. Hier würde die FIA gut daran tun, den Fall bald aufzuklären. Sind die Franzosen wirklich schuldig? Wurde die Bremsbalance-Verstellung automatisch (also verboten) durchgeführt? Die beschlagnahmten Daten und Lenkräder sollten eigentlich schon genug Beweismaterial sein. Und da wären ja auch noch die beiden Fahrer. Ricciardo und Hülkenberg wissen genau, ob sie die Bremsbalance am Lenkrad auf die Vorder- und Hinterachse verstellt haben. Wenn nicht, hätten sie vom Betrug beim Brems-Gate
wissen müssen!

Schon 2008 logen die Renault-Fahrer

Aber schon beim Crash-Gate 2008 im ersten Singapur-Rennen hatten beide Fahrer bei Renault gelogen. Kurz: Alonso gewann damals nur, weil Teamkollege Piquet jun. mit einem Crash die gelben Flaggen auslöste. Das war der Schlüssel, um Rosberg (Williams-Toyota) und Hamilton (McLaren-Mercedes) knapp zu schlagen. Alonso hatte damals die Teamführung unter Flavio Briatore auf den üblen Trick aufmerksam gemacht. Und Nelson Piquet junior war so blöd, auf den Boxenbefehl einzugehen. Der Brasilianer knallte nach dem absichtlichen Dreher wohl etwas zu stark in die Mauer – und schon kamen die gelben Flaggen …

Piquet kam nie mehr zurück

Alonso wurde freigesprochen. Die Dummheit von Piquet wurde erst 2009 mit der Ersetzung durch Grosjean nach Ungarn bestraft. Er bekam nie mehr einen Formel-1-Job. Aufgehängt wurde damals nur der Italiener Briatore mit einem lebenslangen Boxen-Verbot, das nach fünf Jahren aber aufgehoben wurde. Der Multi-Millionär (und jahrelang der Manager von Alonso) hatte 1994/1995 schon Schumi zweimal mit Bennetton zu nicht ganz unumstrittenen WM-Titeln geführt …

Pleiten und Pannen bei Kubica

Die Ehe Williams/Kubica ist endgültig kaputt. Doch der 34-jährige Pole, der Ende Saison zurücktritt, macht weiter nur eine saure Miene zum bösen Spiel. In Sotschi musste er aus seltsamen Gründen nach einem Boxenbefehl aufgeben. In Japan bekam er einen neuen Frontflügel, dem man ihm wieder wegnahm. Und schon crashte er in der Qualifikation!

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