«Das ist Mobbing»
Britin klettert hochschwanger und wird dafür angeprangert

Die Britin Shauna Coxsey (29) ist in der 39. Schwangerschaftswoche – und klettert trotzdem weiter. Dafür erntet sie auf Sozialen Medien viel Unverständnis. Nun wehrt sie sich gegen die Kritik.
Publiziert: 03.05.2022 um 19:29 Uhr
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Shauna Coxsey klettert munter weiter, obwohl sie bereits in der 39. Schwangerschaftswoche ist.
Foto: Instagram/shaunacoxsey

Auf Instagram teilt Shauna Coxsey (29) ihre Leidenschaft fürs Klettern mit ihren Fans. Obwohl sie nach den Olympischen Spielen in Tokio ihre Profi-Karriere beendete, wieselt die britische Meisterin im Bouldern weiterhin Wände hoch.

Dass sie bereits in der 39. Schwangerschaftswoche und damit nicht mehr weit von der Entbindung entfernt ist, ist für sie kein Hinderungsgrund. Doch genau dafür wird sie angefeindet. Das sei doch viel zu gefährlich, sie setze das Leben ihres Kindes aufs Spiel. Sorgen, die Coxsey nicht nachvollziehen kann.

«Jeder bewertet Risiko anders und die Leute glauben, dass ich während dem Klettern in Gefahr bin, obwohl ich mich eigentlich in meiner Komfortzone bewege», erklärt sie gegenüber Radio 5 Live. Sie habe beispielsweise vielmehr Angst auf der Strasse: «Es ist wahrscheinlicher, dass ich auf einer unebenen Strasse stolpere, als an einer einfachen Kletterwand abrutsche.»

Klettern ist ihr Lebenselixier

Bereits seit ihrem dritten Lebensjahr klettert die zweifache WM-Bronze-Gewinnerin von 2019 (Bouldern und Kombination). An Erfahrung und Leidenschaft mangelt es ihr definitiv nicht. «Wenn ich eine Woche lang keine Wand hochklettern kann, fühlt sich mein Körper plump an und alles fängt an zu schmerzen.»

Die Kommentare über ihre angebliche Verantwortungslosigkeit lässt sie nicht an sich heran: «Ich würde mein Kind nie in Gefahr bringen. Leute denken, ich könnte auf meinen Bauch fallen – was mir bisher noch nie passierte und ich auch noch nie gesehen habe», sagt Coxsey, die als erste Britin überhaupt an Olympia im Klettern teilnahm und Platz zehn belegte.

«Das ist Mobbing»

Sie findet es nicht fair, dass eine Frau etwas aufgeben muss, nur weil sie schwanger ist und «Angst hat, verurteilt zu werden». Coxseys Verdikt: «Das ist Mobbing.»

Für sie sei klar, dass sie nie aufhören wird, wenn es nicht zwingend sein muss. Und auch ihre Aktivität auf den Sozialen Netzwerken wird sie nicht einstellen. «Für mich ist es wichtig, zu zeigen, wie es mir in der Schwangerschaft ergeht und dass man trotzdem weiterhin klettern kann.» (che)

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