Es herrscht Krieg! Aber noch lassen den Dreifach-Weltmeister Lewis Hamilton (30) die verbalen Attacken seines Wohnnachbarn in Monte Carlo, Nico Rosberg (30), kalt. «Ich war einfach sauer. Auf mich, auf Lewis und die ganze Situation», sagt der Deutsche zur verlorenen Schlacht von Austin.
Als ihm Hamilton im Podestzimmer die Pirelli-Kappe für den Auftritt auf dem Treppchen zuwarf, schleuderte Nico diese wutentbrannt zurück.
Lewis trocken: «Es ist eben hart, mein Teamkollege zu sein!»
Die sehr fragwürdigen Startmanöver des Briten in Japan und den USA (Aufsichtsrat Lauda: «Das war jeweils am Limit!») haben in Rosberg die Wut aufgestaut.
Rächt sich Nico am Sonntag (TV live ab 20 Uhr MEZ) am 43-fachen GP-Sieger? Wenn Rosberg im Duell mit Hamilton nochmals zurückzieht, hat er endgültig verloren. Dann wird er die Nummer 2 nie mehr los.
Ein Teamcrash kann Lewis eigentlich egal sein. Wenn er den Psycho-Krieg mit einer fiesen Aktion auf die Spitze treiben will, schenkt er Rosberg vielleicht sogar einen Sieg.
Wie es Senna 1991 in Japan mit Teamkollege Berger tat («Diese Demütigung habe ich Ayrton lange nicht verziehen!»). Der letzte GP-Pilot, der vor Hamilton in Amerika zum Weltmeister gekrönt wurde, hiess übrigens 1982 Keke Rosberg, der Vater von Nico.
Bei Sauber gibt man sich vor dem ersten Training heute ab 17 Uhr MEZ pessimistisch. Die vielen engen Kurven auf dem frischen Asphalt (also wenig Grip) machen Ericsson Kopfweh: «Das sind leider nicht gerade unsere Stärken. Das wird schwer!» Und Teamkollege Nasr fand den Haupteingang nicht, «dadurch verlor ich fast 30 Minuten!»