Schiris übersehen Fehler
Zuger Penalty-Ärger

In der Viertelfinal-Serie zwischen dem EVZ und Lugano hat Lugano-Pettersson gegen neue Regeln verstossen. Doch die Schiris sehen seinen Fehler nicht.
Publiziert: 04.03.2016 um 22:11 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 16:45 Uhr
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Irregulär: Pettersson unterbricht seinen Anlauf und jagt dann die Scheibe ins Netz.
Foto: Patrick Straub
Nicole Vandenbrouck

Die Viertelfinal-Serie zwischen dem EVZ und Lugano hat bereits ihren ersten Skandal. Die Bianconeri haben sich im ersten Duell in Zug schon das Break geholt – mit einem irregulären Penaltytor!

Was ist geschehen? Als dritter Schütze läuft Luganos Fredrik Pettersson an und versenkt zur 2:0-Führung. Doch EVZ-Torhüter Tobias Stephan stürmt schnurstracks zu den Schiedsrichtern, um sich zu beklagen. Zu Recht. Denn Luganos Schwede kommt bei seinem Anlauf vor Stephan zum Stillstand und zieht den Puck vor dem Abschluss zurück – beides ist nicht erlaubt.

Die Regel besagt, dass sich der Schütze stets in einer Vorwärtsbewegung befinden muss. Das tut Pettersson klar erkennbar nicht. Doch die Schiedsrichter Massy und Prugger geben den Treffer. Und weichen auch nicht von ihrem Entscheid ab, als Zug-Captain Fabian Schnyder den Spielfeldprotest hinterlegt. Die Wiederholung dürfen sich die Refs nicht ansehen.

EVZ-Trainer Harold Kreis jedoch schon. Er spricht von einem regelwidrigen Treffer. Und fragt sich: «Wo haben die vier Schiedsrichter bloss hingeschaut? Petterssons Beine haben sich nicht mehr nach vorne bewegt.» Darum bestätigt der Klub den Protest. Jedoch mit geringer Aussicht auf Erfolg. «Wir gehen nicht von einem veränderten ­Ergebnis aus», sagt Kreis am Tag danach, «wir wollen uns nicht zu lange mit diesem Thema aufhalten.»

Die Gewissheit folgt erst am späten gestrigen Abend: Der Einzelrichter weist den Protest ab, weil es sich zweifelsfrei um einen Tatsachenentscheid handelt, gegen den gemäss Rechtspflege-Reglement keine Möglichkeit eines Spielfeldprotestes besteht.

Stürmer Reto Suri sagt noch vor dem Entscheid: «Wir hoffen zwar, rechnen aber nicht mit ­einem positiven Bescheid.» Was er nicht versteht. Denn: «Die Regeln wurden neu so eingeführt. Dann sollte man sie auch anwenden.» Wut im Bauch sei da, «denn die Ausgangslage wäre eine andere gewesen». Weil Petterssons Treffer entscheidend war. Hätte er nicht gegolten, der EVZ hätte nach fünf Penaltys 2:1 gewonnen und läge in der Serie vorne. Nun aber müssen sich die Zuger an der eigenen Nase nehmen, dass sie das Spiel nicht vorher entschieden haben.

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