ZSC-Goalie-Poker im Cupfinal
Ein Fall für Zwei

Die Goalie-Situation beim ZSC ist delikat. Schlegel und Bäumle müssen Stammkeeper Flüeler ersetzen. Muss Coach Crawford auch heute im Cupfinal wechseln?
Publiziert: 02.02.2016 um 22:08 Uhr
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Aktualisiert: 10.09.2018 um 19:45 Uhr
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ZSC-Keeper Niklas Schlegel wehrt sich gegen Lausanne.
Foto: Keystone
Stephan Roth

Eigentlich ist die Saison für Niklas Schlegel traumhaft verlaufen. Der 21-Jährige hat die Chance, die sich ihm durch die Verletzung von Stammkeeper Lukas Flüeler geboten hat, mit beiden Händen gepackt
«Er macht stetig Fortschritte und kam zu viel mehr Einsätzen, als er sich je vorstellen konnte», sagt Lions-Coach Marc Crawford über ihn. «Es gab einige schwierige Spiele für ihn, aber auch viele Partien, in denen er toll gespielt hat. Und es hat mir gefallen, wie er auf Rückschläge reagiert hat.»

Rückschläge – das ist das Stichwort. Zuletzt haben sie sich beim statistisch besten Goalie der Liga (2,19 Gegentore/Spiel, 92,55% Abwehrquote) gehäuft.

In den letzten drei Einsätzen holte ihn Crawford zweimal vom Eis und ersetzte ihn durch Routinier Thomas Bäumle (31). So wie schon im Cup-Halbfinal in Bern (5:3), als Schlegel seinen Kasten bereits nach 10 Minuten beim Stand von 0:2 räumen musste und Bäumle zum Helden des Abends avancierte.

So macht Crawford auch keine Ansage, wer heute beim Cupfinal im Hexenkessel von Lausanne – trotz Boykott der ZSC-Fans wegen der umstrittenen Zustände im Gästsektor wird das Stadion fast voll sein – im Tor steht. Auch seine Goalies liess er im Ungewissen.

Die Lions sind zwar optimistisch, dass der an den Adduktoren operierte Flüeler rechtzeitig für die Playoffs fit wird. Doch es wäre heute die perfekte Gelegenheit für Crawford, Schlegel unter Hochdruck zu beobachten.
«Der Cupfinal ist schon ein spezielles Spiel», sagt Schlegel. «Fehler werden nicht verziehen. Es gibt einen Pokal zu gewinnen.

Stanley-Cup-Sieger und Schweizermeister Crawford ist jedenfalls heiss darauf, seine Trophäen-Sammlung zu erweitern. «Wenn man so weit gekommen ist, will man auch gewinnen. Meine Spieler haben diesen Wettbewerb voll angenommen», sagt der Kanadier. «Bern hat den Sieg letztes Jahr geliebt. Ich habe gehört, wie Guy Boucher davon schwärmte.»

Zu Schlegel sagt er: «Er wäre in jedenfalls bereit.» Andernfalls könnte der Job im ZSC-Tor wieder wie im Halbfinal zum Fall für zwei werden. Denn Bäumle, der im Sommer noch auf der Strasse stand, hat bisher im Cup überzeugt. Vor seinem Feuerwehr-Einsatz gegen den SCB hatte er bereits die Kloten Flyers in Ajoie mit seinen Paraden vor einer Blamage bewahrt.

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