Trotz oder gerade wegen des emotionalen 3:2-Sieges am Samstag gegen Kanada stellt Nati-Trainer Patrick Fischer seine beiden ersten Sturmlinien um. Um die Sinne zu schärfen und die Konzentration hochzuhalten, wird Hischier zu Niederreiter und Corvi transferiert. Ambühl agiert dagegen neu neben Malgin und Fiala.
Mit der neuen Zusammensetzung kommen die Beteiligten gut zurecht. «Wir haben zudem das Powerplay umgestellt, ohne Training», betont Nati-Coach Patrick Fischer, «das zeigt, die Mannschaft ist extrem schlau und kann es schnell adaptieren, auch von Shift zu Shift. Und das gibt Vertrauen ins Ganze.»
Wem es am allerbesten gelingt? Dem unglaublichen Andres Ambühl. Zunächst trifft der Davoser in seinem 313. Länderspiel im Anschluss an ein Überzahlspiel zum 2:1. Und wird mit seinem 143. Skorerpunkt für die Nati zum neuen alleinigen Rekordhalter, überflügelt Jörg Eberle (61). Anschliessend baut Ambühl die neue Marke mit dem 3:1 und seinem 144. Nati-Skorerpunkt (53 Tore, 91 Assists) weiter aus. Nach dem Match sagt er zu Blick: «Der Rekord ist cool, aber es ist viel cooler, dass wir die Spiele gewinnen. Das zählt.»
Der 39-Jährige, der sich Rekord über Rekord angelt, hat übers Wochenende gegen die Hochkaräter Kanada und Tschechien insgesamt drei Tore erzielt. Ein Ablaufdatum für die Karriere als Nationalspieler von «Büeli» scheint es schlicht nicht zu geben. Man staunt Jahr für Jahr, Monat für Monat und Tag für Tags aufs Neue über den einzigartigen Bündner.
Viertelfinal wohl gegen Deutschland oder Dänemark
Die Tore von Ambühl ebnen den Weg zum Sieg und somit auch zum Gruppensieg. Dieser steht nach dem sechsten Sieg im sechsten Spiel bereits vor dem letzten Gruppenspiel am Dienstag gegen Gastgeber Lettland fest. Der Gegner im Viertelfinal am Donnerstag wird höchstwahrscheinlich Deutschland oder Dänemark sein.
Dabei beginnt die Partie gegen die Tschechen zunächst schlecht. Dario Simion leistet sich einen unglaublichen Fehlpass auf Roman Cervenka. Der Topskorer der National League von den SCRJ Lakers lässt sich da nicht zweimal bitten und schiesst sein Team in Front. Doch Romain Loeffel kann mit seinem zweiten Turniertreffer diesen Schaden wieder beheben und gleicht zum 1:1 aus. Danach nehmen die Schweizer das Heft in die Hand. Allen voran Ambühl.
Ins Zittern geraten sie nochmals in der Schlussphase, als Dominik Kubalik in Überzahl für die Tschechen auf 2:3 verkürzt, nachdem sich Denis Malgin zuvor eine Strafe der unnötigeren Kategorie geleistet hatte. Doch dann macht Tanner Richard mit seinem ersten Tor im 25. Länderspiel alles klar. Janis Moser hatte ihn perfekt in Szene gesetzt.
Übers ganze Spiel gesehen bremst auch Nati-Goalie Robert Mayer jegliches Aufbäumen der Tschechen gleich wieder aus. «Es war super, die ganze Mannschaft, ich habe die Scheibe immer gut sehen können, das macht alles einfacher», sagt der frischgebackene Genfer Meister-Keeper. «Ich bin super stolz auf diese Mannschaft. Jetzt haben wir ein gutes Momentum, das müssen wir behalten.»
Fans: 7150.
Tore: 7. Cervenka 1:0. 13. Loeffel (Hischier, Fiala/PP) 1:1. 24. Ambühl (Corvi, Kukan) 1:2. 29. Ambühl (Fiala, Malgin) 1:3. 53. Kubalik (Cervenka, Kempny/PP) 2:3. 56. Richard (Moser, Riat) 2:4.