Zweimal haben die Schweden den Schweizer Gold-Traum auf dem Gewissen (2018, 2013) – diesmal sind es die Tschechen, die der Nati auf dem Weg zum ersten WM-Titel der Geschichte im Weg stehen.
14 Jahre haben die Gastgeber nach diesen Triumph gelechzt. Deshalb müssen die Schweizer auf Zack sein, von Sekunde eins an. Denn die Tschechen brennen auf dieses WM-Gold am Heimturnier. Hinter jeder ihrer Aktionen steckt so viel Entschlossenheit und Biss, dass es für die Schweizer in der Defensive phasenweise zum wilden Ritt wird. Doch sie bleiben sattelfest.
Nachdem Hexenmeister Genoni für einen kurzen Schreckmoment sorgt, indem er den Puck auf Kubaliks Schaufel spielt, macht der Goalie weiter, wie er im Halbfinal aufgehört hat: mit starken und wichtigen Paraden. Die Tschechen sind als Einheit und dennoch mit einem Tempo unterwegs, das die Nati dazu zwingt, ihre Vorstösse abzuwägen und zu dosieren, um nicht in Konter zu laufen. Der Pfosten verhindert bei Bertschys Knaller die Schweizer Führung (17. Spielminute).
Pastrnaks Stich ins Schweizer Herz
Bei den Tschechen sind mit Pastrnak (Boston) und Necas (Carolina) jene Spieler die Gefahrenherde, die erst Anfang Woche zum Team gestossen sind. Aber sich laut Captain Cervenka perfekt einfügen. Kurashev hingegen, den Nati-Trainer Fischer für zwei Spiele auf die Tribüne verbannt hatte, ist zwar wieder in der Aufstellung, bekommt aber nur wenig Auslauf. Für die Nati bleibt es schwierig, gegen die goldgierigen Gastgeber Akzente zu setzen.
Kevin Fiala, der unverhofft als frischgebackener Vater zum Schweizer Eishockey-Nationalteam stiess, wurde vom Direktorat der IIHF als «Wertvollster Spieler» der WM in Tschechien ausgezeichnet.
Kevin Fiala beendete die WM mit 7 Toren und 6 Assists als zweitbester Skorer hinter dem Amerikaner Matt Boldy. Fiala ist der zweite Schweizer «MVP» der Geschichte. 2013 in Helsinki ging diese Ehre an Roman Josi.
Auch Josi wurde in Prag geehrt: Als Leader aller Verteidiger mit 3 Toren und 9 Assists schaffte er es (wie auch Fiala) ins All-Star-Team. Diese Auswahl vervollständigen der tschechische Goalie Lukas Dostal, der schwedische Verteidiger Erik Karlsson sowie die Stürmer Roman Cervenka (Tschechien) und Dylan Cozens (Kanada).
Kevin Fiala, der unverhofft als frischgebackener Vater zum Schweizer Eishockey-Nationalteam stiess, wurde vom Direktorat der IIHF als «Wertvollster Spieler» der WM in Tschechien ausgezeichnet.
Kevin Fiala beendete die WM mit 7 Toren und 6 Assists als zweitbester Skorer hinter dem Amerikaner Matt Boldy. Fiala ist der zweite Schweizer «MVP» der Geschichte. 2013 in Helsinki ging diese Ehre an Roman Josi.
Auch Josi wurde in Prag geehrt: Als Leader aller Verteidiger mit 3 Toren und 9 Assists schaffte er es (wie auch Fiala) ins All-Star-Team. Diese Auswahl vervollständigen der tschechische Goalie Lukas Dostal, der schwedische Verteidiger Erik Karlsson sowie die Stürmer Roman Cervenka (Tschechien) und Dylan Cozens (Kanada).
Die Suche nach dem Helden in diesem WM-Showdown nimmt immer mehr Fahrt auf, je länger die beiden Torhüter Genoni und Dostal ihren Kasten verriegeln. Es riecht nach einem Duell, das durch ein kurioses oder dreckiges Tor in die Medaillenbahnen gelenkt werden könnte.
Zu einem Spannungsabfall kommts auf dem Weg zur Entscheidung, weil Palat Glauser mit einem Check in die Bande befördert. Das Plexiglas hält der Wucht nicht Stand und muss ausgetauscht werden. Sechs Minuten für eine Lage-Besprechung auf der Schweizer Bank – doch für die Umsetzung der Pläne bleibt nicht genug Zeit: Zehn Minuten vor dem Ende versetzt NHL-Star Pastrnak das Publikum mit seinem Treffer in Ekstase. Es ist dieser eine Schuss ins Gold-Glück, von dem die rackernden Schweizer danach (mindestens) zwei bräuchten. Kämpfs Treffer in den verlassenen Kasten löst um 22.46 Uhr Ortszeit die zweite Euphoriewelle aus. Und macht das tschechische Gold-Märchen wahr.
Den Schweizern bleibt am Ende die Silbermedaille. Gewinner sind die Eisgenossen trotzdem. Von Goalie Genoni, der im Halbfinal gegen Kanada eine der grössten Torwart-Leistungen in der Schweizer Hockey-Geschichte zeigte, über den magistralen Captain Josi, den unermüdlichen Freiburger Flügel Bertschy bis hin zum NHL-Sturm um Hischier, Niederreiter und Fiala – das Team von Patrick Fischer mag am Ende den ganz grossen Coup nicht geschafft haben, ein grosses Turnier aber haben sie gezeigt. Eines, auf das wir stolz sein dürfen.
Fans: 17413
Tore: 50. Pastrnak (Kundratek, Hajek) 0:1. 60. Kämpf (Kubalik, Necas) 0:2 (ins leere Tor).