Seit 21 Jahren ohne WM-Sieg
Die Russen bleiben für die Schweiz unschlagbar

Die Schweiz macht vieles richtig, aber dann doch die entscheidenden Fehler. So wird es wieder nichts mit dem ersten WM-Sieg gegen die Russen seit 2000.

Publiziert: 29.05.2021 um 17:42 Uhr

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Aktualisiert: 29.05.2021 um 18:43 Uhr

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Mit 1:4 verliert die Schweiz gegen Russland ihr fünftes WM-Gruppenspiel.

Foto: keystone-sda.ch

Stephan Roth

In der ersten Drittelspause sagt Philipp Kurashev, der Schweizer NHL-Stürmer mit russischen Wurzeln, im SRF-Interview, dass jetzt nur noch ein Puck reinfallen müsse. Die Nati spielt stark, jagt die Russen in einem rassigen, schnellen Spiel. Aber für einen Treffer reicht es zunächst eben nicht. Unser Spion Kurashev, der als Junge davon träumte, für die «Sbornaja» zu spielen, trifft im Powerplay nur den Pfosten.

Den ersten Treffer erzielen dann die Russen, als sie erstmals in Überzahl spielen können, nachdem Romain Loeffel den Puck aus dem Feld spediert. Burdassow überläuft dabei Lukas Frick und bezwingt Goalie Reto Berra, der erneut den Vorzug vor Leonardo Genoni bekommt, mühelos. Der Lausanne-Verteidiger ist am Morgen als 28. und letzter Schweizer gemeldet worden, womit klar ist, dass keine Verstärkung mehr aus der NHL kommen wird. Weder Nashville-Captain Roman Josi, der wegen Verdacht auf eine Hirnerschütterung absagen musste, noch Stürmer Kevin Fiala (Minnesota) reisen nach Riga.

Bei den Russen hingegen kommen neben Verteidiger Orlow (Washington) und Stürmer Tarassenko (St. Louis) mit Bobrowski (Florida) und Samsonow (Washington) gleich noch zwei NHL-Goalies dazu. Schlussmann Samonow zeigt sich allerdings gegen die Schweizer unbeeindruckt davon und hält bärenstark.

Ambühl-Traumpass führt zum Ausgleich

Um ihn zu bezwingen braucht es einen grandiosen Pass von Andres Ambühl. Der HCD-Captain spielt die Scheibe von der Bande aus der Drehung scharf vors Tor, wo Nico Hischier zur Stelle ist. Es ist der erste Treffer des Captains der New Jersey Devils in Riga.

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Dank Ambühl-Traumpass:Hischier gleicht gegen die Russen aus

Doch kurz darauf führen die Russen schon wieder. Tobias Geisser beharkt Toltschinski zwar mit Haken und Ösen und bringt ihn zu Fall, die Scheibe kommt aber dennoch vors Tor, wo Karnauchow trifft. Bitter.

Und die Russen doppeln zügig nach, als Jonas Siegenthaler beim Versuch, die Scheibe abzufangen, ausrutscht und fällt – Toltschinski lässt Berra keinen Stich.

Kurashev-Ablenker an die Latte

Patrick Fischer ersetzt Berra über zwei Minuten vor Ende durch einen sechsten Feldspieler. Mehr als ein Ablenker von Kurashev an die Latte bringen die Schweizer nicht zustande. Und zwei Sekunden vor der Sirene trifft Toltschinski ins verlassene Tor zum 4:1.

Somit nimmt die schwarze WM-Serie der Nati gegen Russland kein Ende. Seit 2000 warten wir auf einen Sieg gegen die «Sbornaja». Lange Zeit, sich darüber zu ärgern, bleibt nicht: Schon am Sonntagnachmittag geht es gegen Belarus weiter. Die Nati braucht weiter Punkte, um sich die Viertelfinal-Qualifikation zu sichern.

Schweiz – Russland 1:4 (0:0, 0:1, 1:3)

Olympic Sports Centre

SR: Bruggeman (USA)/Grouin (Ka)

Tore: 36. Burdassow (Galimow/PP) 0:1. 49. Hischier (Ambühl) 1:1. 51. Karnauchow (Toltschinski, Barabanow) 1:2. 53. Toltschinski (Slepyschew, Proworow) 1:3. 60. Toltschinski (Barabanow, Karnauchow/ins leere Tor) 1:4.

Strafen: 1 x 2 Minuten gegen die Schweiz, 2 x 2 Minuten gegen Russland.

Schweiz: Berra; Diaz, Geisser; Loeffel, Siegenthaler; Heldner, Frick; Alatalo; Simion, Corvi, Hofmann; Kurashev, N. Hischer, Ambühl; Meier, Vermin, Andrighetto; Scherwey, Bertschy, Herzog; Rod.

Russland: Samonow; Sadorow, Nesterow; Gawrikow, Proworow; Oschiganow, Rafikow; Dronow; Schalimow, Woronkow, Slepyschew; Toltschinski, Karnauchow, Barabanow; Burdassow, Morosow, Galimow; Kamenew, Schwets-Rogowoy; Timkin.

Bemerkungen: Schweiz ohne Müller (verletzt), Genoni, J. Moser, Untersander, Praplan und Mottet (alle überzählig).