Abgefrühstückt werden die Dänen zur Mittagszeit in Prag. Eine schwungvolle Sause auf dem Eis, mitgetragen von zahlreichen Schweizer Fans auf den Rängen. In Laune kommt die Schweizer Belegschaft schnurstracks, weil Nico Hischier eine blitzartige Kombination über Kevin Fiala zum frühen 1:0 verwertet. Der Däne Moelgaard hatte zuvor den hüpfenden Puck nicht kontrollieren können. Beruhigend.
Josi und das Solo – der hat keine Nerven
Die Stimmung überschlägt sich, als Roman Josi ein Solo durch den dänischen Abwehrverbund (und was davon übrig blieb) erst dann mit einem Backhand-Schlenzer ins leere Tor krönt, nachdem er auch noch der Torhüter versetzt hat. Der Mann hat keine Nerven.
Etwas glücklich kommen die Schweizer zum 3:0. Nicht etwa aufgrund der Ausführung, weil Andres Ambühl im Powerplay einen raffinierten Querpass auf Torschütze Fiala spielt, sondern weil der Ausschluss gegen Nick Olesen eine Phantom-Strafe ist: Ken Jäger war auf den Puck getreten und dann gestolpert. Da haben die Schiedsrichter nicht genau hingeschaut.
Nach Fialas 4:0 müssen sich die Dänen mit dem Thema Schadensbegrenzung beschäftigen, weil die Schweiz die Spielfreude zum Prinzip erklärt. Fast vergisst man dabei, dass sich die Skandinavier im ersten Abschnitt durchaus ein paar Möglichkeiten erspielt hatten, weil teilweise die Gefahr durch Puckverluste auf den blauen Linien unterschätzt wurde.
Genoni muss nochmal eingreifen
Konsequenterweise nutzt die Nati aber das Momentum und nimmt die Dänen in den Schwitzkasten, damit kein Hoffnungsschimmer auf eine mögliche irre Wende im Stil von Österreich gegen Kanada aufzieht. Die Österreicher hatten kürzlich ein 1:6 in ein 6:6 verwandelt und sich einen Punkt ergattert. Sowas braucht keiner. Der Gedanke daran kommt kurz auf, weil die Schweiz nach Sentelers 5:0 ebenfalls mit fünf Toren Vorsprung in den Schlussabschnitt zieht.
Ein kurzer Schreckmoment (die Dänen erzielen in der 41. Spielminute ein Tor, nachdem das Spiel bereits unterbrochen war) wird durch Calvin Thürkaufs Shorthander zwei Minuten später (weitere Treffer folgen) vergessen gemacht. In den letzten Sekunden muss sich Goalie Genoni mit zwei Paraden gar noch den Shutout verdienen. Schön wars. Die frühzeitige Qualifikation für den Viertelfinal (seit 2017 die siebte in Folge) gibts als Supplement dazu. Damit beginnt auch die spannende, aber auch quälende Rechnerei: Wer darfs denn sein?
Tore: 5. Hischier (Fiala, Josi) 0:1. 18. Josi 0:2. 21. Fiala (Ambühl, Hischier/PP) 0:3. 24. Fiala (Hischier) 0:4. 34. Senteler (Simion) 0:5. 43. Thürkauf (SH!) 0:6. 46. Bertschy (Scherwey, Thürkauf) 0:7. 55. Scherwey (Bertschy, Kukan) 0:8.
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