«Aufgrund von Sicherheitsproblemen, die nicht in der Kontrolle der IIHF liegen, hat der IIHF-Council heute entschieden, dass die Entscheidung, die Eishockey-WM von Minsk abzuziehen, unvermeidbar ist», schreibt der Internationale Eishockey-Verband IIHF in einer Mitteilung. Zu diesem Schluss sei man nach intensiven Abklärungen gekommen.
In ihren Reglementen haben die IIHF-Verantwortlichen auch einen Paragraphen gefunden, der es zulässt einem Veranstalter die WM zu entziehen, wenn es «Grund zur Sorge gibt, dass das Wohlbefinden und die sichere Bewegungsfreiheit von Spielern, Offiziellen, reisenden Fans und Medienvertretern in Frage gestellt» sei.
Dabei führt die IIHF die zunehmenden politischen Unruhen in Belarus sowie Covid-19 als Gründe an. Nicht erwähnt wird, dass drei WM-Sponsoren angedroht hatten, sich zurückzuziehen, wenn die WM in Belarus stattfinden würde.
Wer springt für Belarus ein?
«Es ist eine sehr bedauerliche Sache, die Co-Gastgeber Minsk/Riga entfernen zu müssen», wird IIHF-Präsident René Fasel zitiert. Er besuchte erst letzte Woche Diktator Alexander Lukaschenko in Minsk und umarmte ihn dabei herzlich, was grosses Unverständnis auslöste.
Die IIHF werde nun den Status von Lettland als Veranstalter prüfen. Als mögliche WM-Alternativen wurden in den letzten Tagen Dänemark oder die Slowakei ins Spiel gebracht.
«Es war das einzig Richtige»
Und wie reagiert man beim Schweizer Verband darauf? «Wir bei Swiss Ice Hockey begrüssen diesen Entscheid und unterstützen ihn zu hundert Prozent. Es war das einzig Richtige», sagt SIHF-CEO Patrick Bloch. «Vor allem in Anbetracht der politischen Situation und den Menschenrechtsverletzungen in Belarus.»
Wichtig sei auch, «dass man nun Gewissheit hat, dass die WM nicht in Minsk stattfinden wird.» Die SIHF ist in regem Kontakt mit der IIHF. «Stand jetzt gehen wir davon aus, dass die WM 2021 durchgeführt wird. Sportlich und wirtschaftlich wäre das wichtig», sagt Bloch.